Offenherzig: Patty Orue - Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: AP

Zahlreiche Möchtegern-Models nutzen die Copa America, um ihre Karriere voranzutreiben.

Buenos Aires - Die Bilder der offenherzigen Larissa Riquelme gingen während der Fußball-WM in Südafrika um die Welt. Bei der Copa America in Argentinien versuchen zahlreiche Möchtegern-Models es der Frau aus Paraguay nachzumachen.

Larissa Riquelme ist nicht mehr allein: Die vollbusige Schönheit aus Paraguay ist seit der WM 2010 in Südafrika weltbekannt. Damals fieberte sie während der Erfolge der Fußball-Nationalmannschaft beim Public Viewing eifrig mit. Das tat sie so knapp bekleidet und offenherzig, dass die Bilder um die Welt gingen. Seitdem kann sich Riquelme vor Werbeaufträgen und Talkshowauftritten nicht retten. Sogar der "Playboy" verpflichtete sie für ein Shooting. Was vor einem Jahr noch mehr oder wenig zufällig funktionierte, versuchen bei der Copa America in Argentinien zahlreiche Möchtegern-Models aus Peru, Paraguay oder Kolumbien zu kopieren.

Dabei trotzen die südamerikanischen Schönheiten den bisweilen eisigen Temperaturen des argentinischen Winters mit größter Entschlossenheit. Während die restlichen 50.000 Zuschauer mit Mantel, Schal und Handschuhen den Weg ins Stadion antreten, heißt es für Riquelme und Co. frieren für den Erfolg. Je knapper das Outfit, desto höher die Aufmerksamkeit.

WM-Luder kommen eine Stunde vor Anpfiff

Dabei kommt es bisweilen zu kuriosen Szenen - wie beim Viertelfinale zwischen Brasilien und Paraguay. Im Estadio Unico in La Plata mussten sich die Fotografen gleich zwischen zwei üppigen Models entscheiden. Hinter dem brasilianischen Tor platzierte sich rund 90 Minuten vor Spielbeginn die Mutter aller WM-Luder: Larissa Riquelme höchstpersönlich. Auf der anderen Seite des Stadions tauchte plötzlich eine weitere Schönheit auf. Blond, vollbusig und so knapp bekleidet, dass die Bilder nicht mehr jugendfrei waren.

Der Zeitpunkt ihrer Auftritte ist kein Zufall. Es ist die Zeit, in der die Fotografen bereits im Stadion sind, um sich die besten Plätze zu sichern, aber noch beschäftigungslos warten, bis die ersten Spieler mit dem Aufwärmprogramm beginnen. Die knappe Stunde Wartezeit nutzen Fotografen und Models also zu einem fruchtbaren Wechselspiel. Die Fotografen bekommen Schnappschüsse, die sich in der Heimat leicht verkaufen lassen, die Models eine Bühne, auf der sich Prominenz produzieren lässt.

Doch das Treiben der Models wird nicht überall gern gesehen. Der südamerikanische Fußballverband Conmebol und der Rechte-Inhaber Traffic beobachten die Szenen mit gemischten Gefühlen. Einerseits freuen sie sich, dass das älteste Nationenturnier der Welt nun auch die Klatschseiten der Boulevardpresse füllt, andererseits verschaffen sich Firmen mit Hilfe von engagierten Models wie Riquelme eine Werbepräsenz, für die sie normalerweise tief in die Tasche greifen müssten.

Bei Sieg: Nacktfotos

Auch die etatmäßigen Sponsoren der Copa betrachten die Invasion kritisch. Ihre teuer bezahlten Kampagnen werden von den knapp bekleideten Models unterwandert. Doch nicht immer geht das Konzept auf. Der peruanische Trainer Sergio Markarian musste gar eine Trainingseinheit abbrechen, weil Models und Fotografen am Rande des Platzes für Chaos sorgten. In Peru tobt ein besonders heftiger Streit um Aufmerksamkeit. Ein Pornostar namens Alexis Amore versprach für jeden weiteren Sieg der Peruaner bei der Copa America Nacktbilder auf Twitter. Die Medien nahmen das freizügige Angebot gerne auf, allerdings bleibt nach dem Aus im Halbfinale der Bildschirm erst einmal schwarz.

Ausbaden müssen das Treiben der PR-Süchtigen auch ganz normale Zuschauerinnen, die einfach nur gut aussehen, aber keinesfalls für die Öffentlichkeit posieren wollen. Hübsche Damen wurden zum Freiwild, begleitet von "Chica, chica"-Rufen drückten die meist männlichen Fans auf den Auslöser, wehren konnten sich die Zuschauerinnen nicht. Deshalb kam es bisweilen zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen den Hobbyfotografen und den männlichen Begleitern der Damen.

Problematisch sind die Auftritte auch aus einem anderen Grund: Die Fernsehbilder werden in rund 200 Länder übertragen. Vor allem in den arabischen Ländern wird diese Freizügigkeit nicht gerne gesehen. Hinter den Kulissen sollen die Verantwortlichen der Fifa das Thema bereits diskutiert haben. Die nächsten Groß-Events dürften nicht weniger spektakulär werden. Der Konföderationen-Cup 2013 und die WM 2014 finden in Brasilien statt, das Finale in Rio de Janeiro - unweit der Copacabana...