Ende des Jahres, so hoffen die Verantwortlichen, könnte der Badebetrieb im Mombach-Bad wieder aufgenommen werden. Foto: Annina Baur

Der Schwimmverein Cannstatt kann aufatmen. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat der Sanierung des Mombach-Bads zugestimmt. Die Stadt investiert 1,15 Millionen Euro in das Schwimmbad in der Neckarvorstadt, das für den Schwimmunterricht an Cannstatter Schulen unverzichtbar ist.

Bad Cannstatt - Von Sanierungsstau kann man beim Mombach-Bad nicht sprechen. Der Klang des Worts dürfte dennoch in den Verantwortlichen und Mitgliedern des Schwimmvereins Cannstatt (SVC) dafür sorgen, dass sich die Nackenhaare aufstellen. Das Mombach-Bad in der Neckarvorstadt befindet sich nämlich in einer Art Dauersanierung. Nachdem im Jahr 2010 für 660 000 Euro unter anderem ein Edelstahlschwimmbecken eingebaut, die Versorgungsleitungen und die Heizkörper erneuert und das komplette Bad neu gefliest worden waren, ist das Bad 2013 erneut geschlossen worden – der Beckenumgang musste erneut repariert werden. Wenige Tage vor der sehnlich erwarteten Wiedereröffnung im September vergangenen Jahres wurde jeglicher Zutritt zum Bad wegen maroder Deckenbalken und akuter Einsturzgefahr untersagt.

Das war nicht nur für den SVC ein Schock, der wegen des ständig geschlossenen Schwimmbads in den vergangenen Jahren rund 600 Mitglieder verloren hat. Das Mombach-Bad ist auch für den Schwimmunterricht der Cannstatter Schulen eigentlich unverzichtbar: „Wir hatten täglich mehrere Stunden Schwimmunterricht im Bad“, sagt der Vereinspräsident Alexander Scholz.

Sanierung kostet 1,3 Millionen Euro

Dies ist der Grund, warum die Stadt Stuttgart dem Verein kräftig unter die Arme greifen wird. 1,15 Millionen Euro hat der Gemeinderat für die hoffentlich letzte Sanierung des Cannstatter Hallenbads bewilligt, weitere 150 000 Euro hat der Württembergische Landessportbund (WLSB) bewilligt. Von den insgesamt 1,3 Millionen Euro werden unter anderem die Holzdachträger ausgetauscht, die Giebelfassen und das Dach erneuert und die Elektrik und die Lüftung angepasst und ausgetauscht.

Es ist die letzte Chance für den SVC: „Diesmal muss es klappen und lange halten“, sagt Scholz. Ziel sei es, Ende des Jahres den Badebetrieb wieder aufnehmen zu können. „Das ist ein straffer Zeitplan, aber es ist möglich.“ Das sei man den Cannstatter Schülern und den knapp 1000 verbliebenen Vereinsmitgliedern einfach schuldig. Den Kopf in den Sand zu stecken, kommt für Scholz ohnehin nicht in Frage, in seinem Kopf nehmen schon Zukunftsvisionen Gestalt an: „Langfristig wollen wir das Kinderaußenschwimmbecken in Schuss bringen und die Fenster von Gaststätte, Wohnungen und Geschäftsstelle erneuern“, so der Präsident. Das seien allerdings Luxusprobleme, zunächst einmal müsse das Bad wieder in Schuss gebracht werden.