Die größten Chancen für Rio liegen in der Staffel: Vanessa Grimberg Foto:  

Vanessa Grimberg startet bei der WM in Kasan. Die Schwimmerin der SV Region Stuttgart hat drei Chancen auf ein Ticket für Rio – die größte in der Staffel.

Kasan - Sonne, feiner Sandstrand und ein angenehm temperiertes Meer. „Da konnte man sich schon wohl fühlen“, sagt Vanessa Grimberg mit einem breiten Grinsen. Doch die deutsche Meisterin über 100 und 200 Meter Brust weilte nicht in Belek an der türkischen Mittelmeerküste, um wie tausende von Touristen dort Urlaub zu machen, sondern in einem Trainingslager zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Kasan. Dort greifen an diesem Sonntag erstmals die Beckenschwimmer in das Geschehen ein. Vanessa Grimberg von der SV Region Stuttgart ist einen Tag später an der Reihe: Am Montag startet sie im Vorlauf über 100 Meter Brust. „Das ist ein erster Test“, sagt sie. Das Hauptaugenmerk liegt für die 22 Jahre alte Sportmanagement-Studentin bei ihrer WM-Premiere auf den 200 Metern Brust – ihre Spezialstrecke. „Soweit wie möglich nach vorne schwimmen“ will sie auf beiden Strecken, „vielleicht ins Halbfinale“. Doch das wird nicht einfach werden. Die Konkurrenz scheint der deutschen Elite hier fast schon meilenweit enteilt zu sein.

„Ich fühle mich gut in Form, habe gute Trainingsergebnisse, ich bin optimistisch“, sagt die zumeist fröhliche Blondine. Das vielleicht wichtigste Rennen steigt für sie am Abschlusstag am Sonntag kommender Woche. Dort will sich das 4 x 100-Meter-Lagen-Quartett des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) mit Vanessa Grimberg nach Möglichkeit schon einen Platz im olympischen Starterfeld bei den Spielen in Rio de Janeiro im kommenden Jahr sichern. Dazu ist mindestens Platz zwölf nötig.

Ob das klappt, ist offen. Dabei dürfte Vanessa Grimberg mit der Staffel die größten Chancen haben, sich ihren Traum von Olympia zu erfüllen. „Über 200 Meter Brust wird die DSV-Norm sehr hoch sein“, weiß sie schon jetzt, „da muss der deutsche Rekord fallen.“ Der steht seit der High-Tech-Anzug-Ära im Schwimmen seit acht Jahren bei 2:25,33 Minuten. Bei den deutschen Meisterschaften in diesem Jahr siegte Vanessa Grimberg mit 2:26,45 Minuten.

Mögliche Konsequenz: Vanessa Grimberg dürfte den Fokus auf die 100-Meter-Strecke richten. „Das ist gut möglich, dass wir daran arbeiten müssen“, sagt ihr Heimtrainer Jan König. Erst einmal will er aber die Resultate bei der WM in Kasan abwarten. Vielleicht kann sich sein Schützling dann nächsten Sommer so oder so einen Urlaub mit Sonne, Sandstrand und angenehm temperiertem Meerwasser gönnen.