Reichlich Fotovoltaikzellen: Der Pavillon kommt ohne externe Energiezufuhr aus Foto: Stadt Stuttgart

Geplanter Standort: Am Anfang der Königstraße - Schuster verhandelt mit Hochschule.

Stuttgart - Zwei Tage nach dem Schlichterspruch im Stuttgart-21-Streit haben sich die Akteure im Rathaus am Donnerstag über das weitere Vorgehen unterhalten. OB Wolfgang Schuster will im Frühjahr am Anfang der Königstraße einen Pavillon aufstellen – als Plattform für die Bürgerbeteiligung.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochdruck. Zwischen dem Abgang zur Arnulf-Klett-Passage und der Schillerstraße möchte OB Wolfgang Schuster einen Pavillon platzieren, der schon einmal große Aufmerksamkeit erhielt: Die Stuttgarter Hochschule für Technik hat ihn bei dem internationalen Hochschulwettbewerb Decathlon Europe ins Rennen geschickt. Das Wohnhaus für zwei Personen, das sie entwarfen, erzeugt dank Sonnenenergie mehr Energie, als darin benötigt wird. Im Juni erzielten die Stuttgarter damit Platzdrei. Diesen Pavillon mit Fotovoltaikzellen auf dem Dach und in den Fassaden möchte Schuster durch einen Zwillingsbau verdoppeln, damit das neue Infozentrum genügend Platz bietet. Um das Projekt kümmert sich zurzeit Schusters Stabsabteilung Wirtschaftsförderung.

Anja Dauschek vom Projektteam Stadtmuseum ist auch schon an der Arbeit, um den Pavillon teilweise zu bespielen. Er soll als Stadtlabor genutzt werden, in dem Kinder und Jugendliche mit Architektur und Stadtplanung umgehen, zudem spielerisch Ideen für die S-21-Stadtviertel entwickeln.

„Wir machen uns daran, erst einmal die Themen zu generieren“, sagt Dauschek. Das Problem dabei, wie überhaupt bei dem Städtebauprojekt Stuttgart21: Die Klientel muss dafür gewonnen werden, sich jetzt dafür zu interessieren, obwohl die Gleisflächen frühestens 2012 für die Bebauung frei werden. Grundsätzlich passt das Vorhaben aber zum Projekt Stadtmuseum. Dort ist das Stadtlabor ohnehin geplant. Somit würde es nur vorab in einem Pavillon realisiert, bis das Museum im Wilhelmspalais in Betrieb gehen wird – frühestens Mitte 2014.