Die beiden alten Pavillons der Stammheimer Grundschule müssen auf jeden Fall abgerissen werden. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Foto: Chris Lederer

Der Umzug der Park-Realschule an den Fliegenweg in Stammheim ist auch mit baulichen Veränderungen verbunden. Unter anderem werden die Schulpavillons abgerissen und neue Gebäude auf dem Schulgelände errichtet. Mitarbeiterinnen des Schulverwaltungsamtes haben im Bezirksbeirat über die Maßnahmen berichtet.

Stammheim - Große Veränderungen stehen am Fliegenweg in Stammheim an. Am dortigen Schulstandort wird künftig auch die Park-Realschule ihren Platz haben. Sie wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt von der Schlotwiese in Zuffenhausen nach Stammheim verlegt. Darüber hinaus richtet die Grundschule einen Ganztagesbetrieb ein. Beides hat der Gemeinderat im Jahr 2014 beschlossen (wir berichteten). Damit die Schule den Zuwachs an Schülern und Lehren auch baulich bewältigen und den Ganztagesbetrieb leisten kann, sind umfangreiche Arbeiten und Investitionen nötig. Über den aktuellen Sachstand und die zu erwartenden Schülerzahlen haben Maren Lademacher und Margaretha Dümler-Boden kürzlich im Stammheimer Bezirksbeirat berichtet.

Der Gemeinderat hat im laufenden Doppelhaushalt 3,5 Millionen Euro für die Einrichtung des Ganztagesbetriebs an der Grundschule bewilligt, eine Million Euro Planungsmittel und 4,25 Millionen Euro für einen ersten Bauabschnitt – unter anderem müssen die beiden alten Pavillons abgerissen und zusätzliche Klassenräume sowie eine Mensa gebaut werden.

Es fehlen 3100 Quadratmeter Raum

„Wir haben in Stammheim momentan einen Fehlbedarf von 3100 Quadratmetern Programmfläche, also reinen Schulraum ohne Flure, Treppen, et cetera“, sagte Maren Lademacher. Vor zwei Jahren sei man noch davon ausgegangen, dass nur 1800 Quadratmeter Schulraum fehlen. Doch die zu erwartenden steigenden Schülerzahlen sowie die Vorgaben des Landes hinsichtlich der Gestaltung der Klassenzimmer hätten einen größeren Bedarf bedeutet. Um diesem gerecht zu werden und ausreichend große und moderne Klassenzimmer anzubieten, sind zwei Erweiterungsbauten vorgesehen. Einer parallel zur Burtenbachstraße, der andere auf der Fläche, wo sich momentan die Schulpavillons befinden. Die Pavillons stammen aus den 1950er Jahren, waren als Interimsbauten vorgesehen und sind wirtschaftlich nicht mehr zu sanieren. „Der Verbindungsbau bleibt, wenn möglich, erhalten“, sagte Lademacher. Gebraucht würden neben der größeren Mensa und der Klassenzimmer auch Verwaltungsräume für die Park-Realschule.

Architekten, Schulleiter, Lehrer und Vertreter der Ämter haben von Mai 2014 bis Juli 2016 in mehreren Workshops ein passendes Raumkonzept erarbeitet. Eine Delegation hat sich hierfür beispielhafte Schulen in Wiesbaden, Köln und Leverkusen angesehen. „Wir haben eine stimmige Planungsgrundlage erarbeitet“, sagte Lademacher. Unter anderem wünschen sich beide Schulen Lernlandschaften, Schülerbibliotheken und dass Räume als „Cluster“ angeordnet und einander zugeordnet sind. Das Raumkonzept erlaube eine moderne Pädagogik und flexible Nutzung. Auch Sonderräume wie ein Forscher-Labor für die Realschule oder eine „Stille Mitte“ als Ruheräume für konzentrierteres Arbeiten seien vorgesehen.

Als nächstes werde das Schulverwaltungsamt das Hochbauamt mit den weiteren Planungen und Kostenberechnungen beauftragen. Danach werden die detaillierten Pläne in den zuständigen Gremien vorgestellt, unter anderem auch im Stammheimer Bezirksbeirat.

Positive Entwicklung bei den Schülerzahlen

Was die Entwicklung der Schülerzahlen in Stammheim angeht, zeigten sich die Vertreterinnen des Schulverwaltungsamtes zuversichtlich: „Aktuell sind wir für das Jahr 2016/17 stabil vierzügig in der Grundschule mit 99 Schülern in der ersten Klasse“, sagte Margaretha Dümler-Boden. 77 Schüler seien in der fünften Klasse der Realschule in Stammheim angemeldet. „Das ist eine gute Grundlage“, sagte Dümler-Boden. „Wir gehen langfristig von einer vier- bis fünfzügigen Grundschule und einer dreizügigen Realschule aus.“ Gerechnet werde auch mit zwei internationalen Vorbereitungsklassen. Und bei der Berechnung habe man darüber hinaus ausreichend Puffer berücksichtigt, etwa wegen des geplanten Baugebietes Langenäcker-Wiesert. Dümler-Boden: „Langfristig sehen wir großes Potenzial für Stammheim.“