Lars und Meike Schlecker. Foto: dpa

Zahlungsunfähigkeit droht, weil Gesellschaften bisher nur einen großen Kunden hatten: die Firma Schlecker.  

Ehingen/Ulm - Die bankrotte Drogeriemarktkette Schlecker zieht nun auch die Unternehmen von Lars und Meike Schlecker, den Kindern des Firmengründers Anton Schlecker, in die Insolvenz. Nach Informationen unserer Zeitung haben die LDG Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH sowie die BDG Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH am Dienstag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das bestätigte der zuständige Ulmer Amtsrichter Benjamin Webel dem Blatt.

Die Unternehmen seien zwar nicht zahlungsunfähig, berichten mit den Vorgängen vertraute Personen, jedoch drohe die Zahlungsunfähigkeit, weil die Gesellschaften bisher nur einen einzigen großen Kunden hatten: Die Firma Schlecker e. K. und die mit dieser Firma verbundenen Tochtergesellschaften. Durch deren Insolvenz ist für die LDG und die BDG die Geschäftsgrundlage weggebrochen. Noch 2010 hatten beide Gesellschaften zusammen über 800 Mitarbeiter beschäftigt. Inzwischen dürfte die Zahl der Mitarbeiter beider Firmen jedoch niedriger sein, heißt es aus Unternehmenskreisen. Als Insolvenzverwalter wurden Patrick Wahren und Alexander Hubl aus der Neu-Ulmer Kanzler Schneider, Geiwitz & Partner bestellt, berichtet das Blatt. Die Kanzlei ist bereits für Schlecker e.K. und die Tochtergesellschaften zuständig.

Von den Gewinnen, welche die LDG und die BDG in den vergangenen Jahren erwirtschaftet haben, dürften Lars und Meike Schlecker nicht viel sehen. Denn die Rechnungen für die erbrachten Dienstleistungen wurden durch die Firma Schlecker e. K. großteils gar nicht bezahlt. Dadurch hat Anton Schlecker bei seinen Kindern Schulden von rund 70 Millionen Euro angehäuft. Wegen der Insolvenz der Drogeriemarktkette ist davon jedoch kaum noch etwas übrig. Wie viel ihnen noch zusteht, wissen Lars und Meike Schlecker erst, wenn die Insolvenzquote feststeht.