Sie trägt einen großen Namen: die Schauspielerin Maria Furtwängler. Foto: dpa

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Maria Furtwängler.

Stuttgart - Jeder Schauspielschüler kann sich ein tröstliches Beispiel an Maria Furtwängler nehmen. Wozu jahrelang die eigene Stimme und Ausdrucksfähigkeit mühevoll trainieren, wenn es auch ohne geht? Der Superstar des deutschen Fernsehens zeigt, wie man beliebt und erfolgreich wird, gerade weil man sparsam mit seinem Minenspiel umgeht oder auf eine eindrückliche Stimmmodulation verzichtet. Und falls mal was schiefgeht, kann man mit so einem Pokerface auch noch in Las Vegas Karriere machen.

Praktisch und sparsam

Die Bescheidenheit bei der Variation ihrer Ausdrucksmittel überträgt die Ärztin, Fernsehschauspielerin und „Tatort“-Kommissarin mit dem berühmten Nachnamen auch auf die Wahl ihrer Garderobe. Klug, denn in diesem Land haben es Diven, Designer-Puppen und Drama-Queens traditionell schwer. Wer sich betont modisch oder gar glamourös gibt, riskiert was, verstört womöglich Millionen von Fans. Bodenständigkeit kommt hingegen immer gut an. Auf dem gerade stattfindenden Filmfest erschien die 50-Jährige in einem luftigen Sommerkleid, das man auch auf jeder Grillparty mit selbst gemachter Barbecue-Soße bekleckern könnte, ohne dass es schlimm wäre. Die Tasche spielt ebenfalls keine Hauptrolle; das Einzige, was wirklich auffällt, ist: Maria Furtwängler trägt keine flachen, hippie-hippen Birkenstock-Schlappen, wie das jetzt die meisten machen, sondern schlüpft zu diesem Anlass in Riemen auf hohen Hacken. Ziemlich gewagt. Aber selbst bei den Schuhen bleibt Maria Furtwängler ganz die Bescheidene, Mütterliche und Praktische, weshalb sie dasselbe Paar schon bei der Eröffnung des Filmfests und auch beim Berliner Sommerfest für die „Ein Herz für Kinder“-Aktion vor zwei Wochen präsentierte. Weniger ist mehr. Viel mehr.