Das Augustinum in Riedenberg ist eine der Haltestellen des Bücherbusses. Foto: Archiv Malte Klein

Beim Bücherbus Moritz ist ein Kühlwasserschlauch geplatzt und hat die Bibliothek auf Rädern geflutet. Für die Leser hat das Auswirkungen. Der Bücherbus fährt die Haltestellen – voraussichtlich für zwei Monate – nur im 14-tägigen Rhythmus an.

Filder - Das Unglück geschah in Giebel. Der Fahrer hörte ein komisches Geräusch, als er den Bücherbus namens Moritz Anfang vergangener Woche gegen 16.30 Uhr in die Haltebucht im Stuttgarter Norden lenkte. Das Geräusch war ein Vorbote dafür, dass für die Leser aus der Ausleihstunde in Giebel nichts werden sollte. Das Wasser stand am Boden des Fahrzeugs und lief die Treppe beim Einstieg hinunter. „Der Kühlwasserschlauch ist geplatzt, und das Wasser hat den Bus geflutet“, sagt Birgit Weinmann, die Leiterin der Stuttgarter Fahrbücherei.

Bücher seien nur ein paar wenige nass geworden

Der Kühlwasserschlauch verläuft einmal ringsrum durch die Buswände. Der Schaden, der Moritz nun zum Fall für die Werkstatt macht, entstand auf der Fahrerseite, das Kühlwasser sei bis zur Decke gespritzt, Bücher seien aber nur ein paar nass geworden, wie Weinmann berichtet. Dafür hat es den Boden aus PVC voll erwischt, er muss wohl komplett getauscht werden, damit nichts schimmelt oder müffelt.

Dieser technische Defekt, dessen Ursprung sich bisher noch niemand endgültig erklären kann, ist aus Sicht von Weinmann kein kleiner. Denn der Bücherbus Moritz fällt bis auf Weiteres aus. Ein Überführungsfahrer hat ihn am vergangenen Freitag in Stuttgart abgeholt und nach Frankfurt gebracht. Dort befindet sich die Herstellerfirma. Das Glück im Unglück: Weil die Fahrbücherei Stuttgart den neuen Moritz erst seit Oktober 2013 hat, ist noch Garantie auf dem Spezialfahrzeug.

Die Fahrbücherei macht Druck

Über diesen Umstand freut sich Birgit Weinmann allerdings höchstens verhalten. Denn der Hersteller rechnet mit zwei Monaten für die umfangreiche Reparatur. „Wir machen aber Druck, dass es schneller geht“, sagt die Leiterin der Fahrbücherei. Ob es hilft?

Jede Woche, in der Moritz fehlt, muss Max allein durchs Stadtgebiet kurven. Die beiden Busse fahren überall dorthin, wo es keine richtige städtische Büchereifiliale gibt. Für die Nutzer des Bücherbusses bedeutet der Werkstattaufenthalt von Moritz, dass sie sich bis voraussichtlich Ende Januar 2015 anders organisieren müssen. Max fährt die üblichen Haltestellen nämlich während der Abwesenheit seines Bruderbusses nur im 14-tägigen Rhythmus an. „Für die Stadtbücherei ist das ein Prestigeverlust“, sagt Birgit Weinmann.

Wer für gewöhnlich donnerstags von 15.15 bis 18.30 Uhr zur deutsch-französischen Grundschule in Sillenbuch kommt, um sich mit neuem Lesestoff einzudecken, der muss sich diese Woche eine Alternative überlegen. Max kommt das nächste Mal erst am Donnerstag, 11. Dezember, wieder.

Es gilt ein Notfahrplan

Glück haben diese Woche alle anderen Bücherbus-Nutzer in den Stadtbezirken unter dem Fernsehturm. In Riedenberg, Asemwald, Birkach und Heumaden hält die rollende Bibliothek zu den gewohnten Zeiten. Da Max dort jedoch in der nächsten Woche eine Pause macht, sollten die Leser vielleicht einen Rucksack mitbringen.

Die Fahrpläne, die während der Abwesenheit von Moritz gelten, hängen überall, wo der Bücherbus hält. Sie sind aber auch im Internet abrufbar. Die Adresse lautet www.stuttgart.de/stadtbibliothek/fahrbibliothek