Blick in die Produktion bei Geberit in Pfullendorf – dem größten Produktionswerk der Gruppe. Foto: Geberit/Ben Huggler

Der Schweizer Sanitärhersteller Geberit, der die rückläufige Bauindustrie spürt, investiert kräftig in seinen deutschen Standort Pfullendorf (Kreis Sigmaringen).

Der Schweizer Geberit-Konzern, nach eigenen Angaben Europas Marktführer für Sanitärprodukte, büßte im ersten Halbjahr 2023 Umsatz und Gewinn ein.

Der Bauzulieferer mit Sitz im schweizerischen Rapperswil-Jona betreibt im süddeutschen Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) seine größte Produktionsstätte und zugleich das europäische Zentrallager. In Pfullendorf werden unter anderem Toilettenspülkästen hergestellt. Am Standort soll kräftig investiert werden – in die Produktion aber auch in ein neues Kundeninformationscenter, wie ein Sprecher bestätigte. Nach früheren Angaben war von über 50 Millionen Euro Investitionen die Rede, die in den nächsten Jahren nach Pfullendorf fließen sollen.

Weniger Sanitärprodukte, mehr Heizungen

Die Rahmenbedingungen für die Bauindustrie hätten sich insgesamt deutlich verschlechtert, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens zum ersten Halbjahr 2023, in der von einem „außerordentlich schwierigen Umfeld“ die Rede ist. Zusätzlich sei die Sanitärindustrie zuletzt in einigen Ländern von der Verschiebung der Nachfrage von Sanitärprodukten hin zu Heizungen belastet gewesen.

Im ersten Halbjahr 2023 sank der Geberit-Umsatz um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Schweizer Franken (1,8 Milliarden Euro). Ohne negative Währungseffekte lag der Rückgang bei 9,2 Prozent. Preiserhöhungen um rund elf Prozent glichen rückläufige Verkaufsmengen aus. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 369 Millionen Schweizer Franken (386 Millionen Euro), das sind 8,4 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr.

Ende Juni 2023 beschäftigte Geberit weltweit rund 11 200 Mitarbeiter. Fast ein Drittel davon beschäftigt der Konzern in Deutschland, rund 1600 sind es in Pfullendorf. Weltweit hat Geberit 26 Produktionswerke.