Das Haus an der Filderhauptstraße 45 Foto: Cedric Rehman

Die Stadt und der Besitzer des Hauses an der Filderhauptstraße 45 haben sich geeinigt. Er bekommt nun einen Zuschuss.

Degerloch - Zunächst galt es, einen Streit auszuräumen. Der Eigentümer des Hauses an der Filderhauptstraße 45 hatte seine eigenen Vorstellungen, wie nach einem Abriss des alten Gebäudes ein Neubau aussehen sollte.

Doch die Pläne schmeckten der Stadt im Herbst überhaupt nicht. Vor allem die Größe des vom Eigentümer geplanten neuen Giebels wurde kritisiert. Dieser hätte sich aus Sicht der Verwaltung mit Blick auf die benachbarte Alte Post nicht harmonisch genug in das Straßenbild eingefügt.

Kompromiss erzielt

Die Stadt lockte den Eigentümer allerdings mit einem Zuckerle zu einem Kompromiss. So stellte sie in Aussicht, die Satzung des Sanierungsgebiets zu ändern, damit auch das Haus an der Filderhauptstraße mit der Nummer 45 darin erfasst werden könne. Für den Eigentümer bedeutet das einen Zuschuss des Landes für den von ihm geplanten Neubau.

Die Einigung ist nun erzielt worden. Der Gemeinderat hat Wort gehalten, und das Sanierungsgebiet in Plieningen wird erweitert – um gerade mal ein Gebäude. Ziel sei es, zu einem attraktiven Ortskern in Plieningen beizutragen, in dem ein weiteres Gebäude mit bröckelnder Substanz dem Bagger zum Opfer fallen soll, sagte Klaus-Dieter Zaß vom Stadtplanungsamt den Plieninger Bezirksbeiräten in ihrer Sitzung am vergangenen Montag.

Mängel festgestellt

Im Beschlussantrag an den Gemeinderat wird zum einen auf die unmittelbare Nachbarschaft zum Sanierungsgebiet Plieningen 1 Schoellstraße verwiesen, das mit dem Haus an der Filderhauptstraße 43 endet. Zum anderen wird in dem Antrag mit erheblichen Mängeln des Gebäudes in Zustand, Aufteilung und Statik argumentiert. Das Haus mit der Nummer 45 könne aus diesen Gründen weder Wohnraum noch attraktive Ladenflächen bieten. Die Stärkung der Filderhauptstraße als Raum zum Wohnen oder als Ort für den Einzelhandel ist aber ein ausgewiesenes Ziel der Sanierung in Plieningen. Ob das nun in das städtische Projekt aufgenommene Gebäude nun Wohnungen oder Büros beherbergen soll, bleibt allerdings das Geheimnis des Eigentümers. Im Herbst wurde gemutmaßt, dass ein Blumenladen, der in dem Gebäude sein Quartier hatte und dann auf die andere Straßenseite gezogen ist, wieder in den Neubau zurückkehren soll.

Die Entscheidung der Stadt weckte weitere Begehrlichkeiten bei den Bezirksbeiräten. Ins Gespräch gebracht wurden bei einer Sitzung des Bezirksbeirats andere Erweiterungen der Sanierung. Klaus-Dieter Zaß signalisierte den Bezirksbeiräten zwar Offenheit für weitere Gespräche. Er stellte aber dennoch klar, dass die Stadt generell keine weiteren Erweiterungen plant.

Bei dem Haus an der Filderhauptstraße 45 habe es sich aus Sicht der Verwaltung um eine Ausnahme gehandelt. „Die Stadt nimmt nicht auf einen Verdacht hin ganze Straßenzüge in das Sanierungsgebiet auf“, sagte Klaus-Dieter Zaß.