Caro Krebietke macht aus ihren Bemühungen, das Stadtklima zu verbessern, eine Kunstaktion mit der Saubohne. Foto: z

Die Künstlerin Caro Krebietke bepflanzt ein Beet an der Friedenskirche und will damit die Luft verbessern.

S-Mitte/S-Ost - Saubohnen schmecken gut im Risotto mit Kokosmilch, rät der französische Koch Guy Martin. Saubohnen können die Welt retten, sagt die Stuttgarter Künstlerin Caro Krebietke. Sie hat ein Manifest für die gemeine Saubohne verfasst und darin steht es geschrieben: „Die Welt wird in ein globales Desaster steuern, wenn die Menschheit nicht umdenkt und eine Zukunft gestaltet, in der die Gemeine Saubohne eine entscheidende Rolle spielt.“

Die Rettung ihres Rufs ist die eine Sache, die andere ist ihre Verbreitung als Luftfilter – und das macht Caro Krebietke am Sonntag, 21. Juli, nach der Predigt von Theaterhauschef Werner Schretzmaier (Beginn 10 Uhr) im Garten der Friedenskirche. „Die Bürgerinitiative Neckartor hat mir ein Beet von einem Quadratmeter vorbereitet“, kündigt Krebietke an. Darin wird sie als Kunst-und Umwelt-Happening eine Saubohnenkultur anlegen. Obwohl es für Pflanzungen schon etwas spät im Jahr ist, ist sie voller Hoffnung. „Eine Frau in München hat mir erzählt, dass auf ihrem Balkon die Saubohnen auch ohne Wasser und Pflege gediehen sind“, berichtet die Künstlerin. Auch an der Isar hat sie am vergangenen Wochenende für die Qualitäten der genügsamen Saubohne als Weltenretterin geworben.

„Klar ist das eher symbolisch gemeint“, sagt sie. Die kunstvolle Werbeaktion ist mit einem in rot-weiß gehaltenen Manifest gepaart, das an ein kommunistisches Flugblatt aus den 1920er Jahren erinnert und die Saubohne im Strahlenkranz als Retterin überhöht. Alle Besucher bekommen außerdem zur aktiven Mitwirkung im eigenen Beet oder Blumentopf ein Kärtchen mit einem Beutel, der drei braune Böhnchen enthält. An diese ist ein Zettel nebst Identcode geheftet und darauf steht, weshalb das Leguminosengewächs solch ein Alleskönner ist: „Es sorgt für gute Luft durch Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien.“

Der Kirchgarten wird durch Caro Krebietkes botanische Luftverbesserer übrigens nicht zu einem Wald aus Bohnenstangen. Die gemeine Saubohne wächst buschig und wird nur einen Meter hoch. Und natürlich verteilt Krebietke am Sonntag großzügig die Böhnchen. Aber merke, für gute Luft sorgen sie nur als Grünpflanze.