Am Sonntag fährt bis 13 Uhr keine S-Bahn nach Filderstadt. Foto: Archiv Tim Höhn

Am Sonntag wird Löschwasserleitung im Tunnel zwischen Flughafen und Bernhausen repariert.

Bernhausen - Wegen einer beschädigten Wasserleitung sind am 14. Februar keine S-Bahnen im Tunnel zwischen dem Bahnhof Flughafen/Messe und dem Bahnhof Filderstadt in Bernhausen gefahren. Am Sonntag, 4. März, wird es wieder zu einer Sperrung der Strecke kommen. Dann wird die Deutsche Bahn die beschädigte Löschwasserleitung reparieren.

Wie ein Sprecher der Bahn in Stuttgart auf Anfrage mitteilt, wurde die Löschwasserleitung durch den Frost beschädigt. „Die Leitung ist im Prinzip gerissen“, berichtet er. Die sehr tiefen Temperaturen Anfang Februar haben dafür gesorgt, dass das Wasser in der Leitung gefroren ist. Wie der Sprecher erklärt, ist die Leitung ständig mit Wasser gefüllt, sie wird aber nur stellenweise beheizt. „Die Temperaturen waren so, dass die Heizung nicht ausgereicht hat“, sagt er.

Eigentlich dürfte im Tunnel kein Zug fahren, solange die Leitung nicht repariert ist. Sie ist Teil des Sicherheitskonzepts des Tunnels und kann im Notfall schnell angezapft werden. Dass der S-Bahn-Betrieb seit dem Auftreten des Schadens dennoch aufrechterhalten wurde, ist der Filderstädter Feuerwehr zu verdanken. „Die Leitung hat es richtig zerfetzt. Da war eine kurzfristige Reparatur nicht möglich“, berichtet Stadtbrandmeister Jochen Thorns. Am 14. Februar war die Feuerwehr abends vor Ort, zusammen mit der Bahn und dem Kreisbrandmeister wurde ein Ersatzkonzept beschlossen. Die Feuerwehr hat Schläuche im Tunnel verlegt, die bei Bedarf manuell eingespeist werden. Eine insgesamt 400 Meter lange Schlauchleitung liegt nun zwischen dem Bernhausener Bahnhof und dem Not-ausstieg am Stetter Weg.

Nicht der erste durch Frost verursachte Schaden

Die Bahn hat den Schaden zum Anlass genommen, die Löschwasserleitung näher zu überprüfen. „Wir reparieren die Leitung und lassen sie von einem Ingenieurbüro untersuchen“, erklärt der Bahnsprecher. Seiner Aussage nach ist ein derartiger Frostschaden an einer Wasserleitung im Stuttgarter S-Bahn-Netz bisher nur im Flughafentunnel aufgetreten.

Dort ist das allerdings nicht der erste durch Frost verursachte Wasserschaden, der den Bahnverkehr lahmlegt. Bereits im Januar 2009 wurde die Strecke aufgrund eines Schadens an der Löschwasserleitung stellenweise unter Wasser gesetzt. Drei Stunden lang war der Zugverkehr zwischen Bernhausen und Flughafen unterbrochen.

Sowohl der Bahnsprecher als auch der Stadtbrandmeister wundern sich, dass die Temperaturen in dem Tunnel bis unter den Gefrierpunkt sinken. „Der Tunnel liegt richtig tief“, sagt Thorns. Bis zu 25 Meter verläuft er unter der Erde. Für gewöhnlich bleibt die Temperatur in einem unterirdischen Tunnel konstanter als an der Erdoberfläche. „Ich fand das spannend, dass das einfrieren kann“, meint Thorns.

Für den Brandschutzexperten steht außer Frage, dass eine gefüllte Löschwasserleitung in einem Eisenbahntunnel sinnvoll ist, weil man im Falle eines Brandes „erhebliche Mengen an Wasser braucht“, wie er erklärt. Im geplanten Fildertunnel, der den Stuttgarter Hauptbahnhof zukünftig mit dem Flughafen verbinden soll, sieht die Bahn lediglich eine Trockenleitung vor. Im schlimmsten Fall könnte es eine Dreiviertelstunde dauern, bis das Wasser über diese Leitung bis zum Brandherd gepumpt werden könnte – nach Ansicht von Feuerwehrleuten aus Stuttgart und Umgebung ist das ein Unding. Im Schlichterspruch zum Bahnprojekt wurden deshalb Nachbesserungen beim Brandschutz gefordert.