Sarkozy will einen neuen Namen für seine Partei. Foto: EPA

Paul Républicain aus der südfranzösischen Stadt Tarbes ärgert sich. Auch mit einer Justiz-Beschwerde konnte er nicht verhindern, dass Frankreichs größte Oppositionspartei künftig heißen könnte wie seine Familie: „Les Républicains“ – „Die Republikaner“.

Paris - Paul Républicain aus der südfranzösischen Stadt Tarbes ärgert sich. Auch mit einer Justiz-Beschwerde konnte er nicht verhindern, dass Frankreichs größte Oppositionspartei künftig heißen könnte wie seine Familie: „Les Républicains“ – „Die Republikaner“. Als Zeichen des Neuanfangs seiner bürgerlich-konservativen UMP will Parteichef Nicolas Sarkozy diese nämlich umbenennen. Am Dienstag kippte eine weitere Hürde: Ein Gericht wies die Berufung von Gegnern zurück, denen sich neben politischen Vereinigungen wie der Union sozialistischer und republikanischer Abgeordneter auch die Familie Républicain angeschlossen hatte.

Bei der Republik handele es sich um ein geschütztes Symbol, das nicht von einer politischen Formation in Anspruch genommen werden dürfe, so ihr Hauptargument. „Durch Artikel eins der Verfassung sind wir alle Republikaner“, erklärt ihr Anwalt. Frankreich sei eine unteilbare Republik, und Sarkozys Vorgehen schließe zwei Drittel der Franzosen aus.

Vor dem Parteitag an diesem Samstag stimmt die Basis online über den neuen Namen ab. Inzwischen spricht sich offenbar eine Mehrheit für die Umbenennung aus, während 70 Prozent der Franzosen sie ablehnen. Doch Sarkozy will einen Namen, der nicht hinter einer unverständlichen Abkürzung verschwindet: Vorgänger der UMP („Union pour un mouvement populaire“, „Union für eine Volksbewegung“), die 2002 als Zusammenschluss von konservativen und Zentrumsparteien entstand, hießen RPR, UDR und UNR. Die Gründung einer neuen Partei ist für den 60-Jährigen eine wichtige Etappe, um sich als aussichtsreichster Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2017 zu positionieren. Vor allem Ex-Premier Alain Juppé gilt als ernst zu nehmender Gegner.