Wer beim Überwintern im sonnigen Süden Verdruss vermeiden will, sollte den Langzeiturlaub gründlich vorbereiten.

Immer mehr Deutsche leisten sich den Luxus, dem Winter in der Heimat für mehrere Wochen die kalte Schulter zu zeigen. Stattdessen genießen sie in südlichen Gefilden Wärme und Sonne. Besonders beliebt sind dabei Ferienregionen an den Küsten Spaniens und Portugals, die türkische Riviera sowie die Balearen und die Kanarischen Inseln. Dort lässt es sich bei milden Temperaturen gut leben, doch der günstige Preis allein garantiert kein stressfreies Überwintern. Wer Langeweile und Verdruss beim Ausstieg auf Zeit vermeiden will, tut gut daran, den Urlaub gründlich vorzubereiten. Das fängt bei der passenden Kleidung an. Ein Blick in die Klimatabellen der Reisekataloge verrät beispielsweise, dass für viele Reiseziele Pullover, Windjacke und Regenschutz ins Gepäck gehören. Die billigsten Langzeitangebote gibt es oft für Regionen, die nicht zu den klassischen Winterzielen gehören. Es herrscht vor Ort also nicht Badewetter: Bei Luft- und Wassertemperaturen um 15 Grad beispielsweise am Golf von Almería oder an der Algarveküste beschränken sich Badefreuden auf den (hoffentlich beheizten) Hotelpool.


In manchen Regionen schließen Restaurants und Geschäfte, wenn die Sommerurlauber abgereist sind

Ratsam ist es auch, sich schon vor der Buchung zu überlegen, was man mit der vielen Zeit am Urlaubsort anfangen will. Tägliche Strandspaziergänge und endlose Lesestunden auf der Hotelterrasse sind nicht jedermanns Sache. Deshalb gilt dem Ausflugs- und Unterhaltungsangebot besondere Beachtung. Gibt es kulturelle Veranstaltungen im Hotel oder in der Nähe? Bietet das Hotel Fitnesseinrichtungen, Tennisplätze oder andere Sportangebote? Wer auf Nummer sicher gehen will, dass genügend Aktivitäten geboten werden, fährt in der Regel gut mit den speziell für die reiferen Semester kreierten Clubs der Reiseveranstalter. Hier sind Aktivprogramm inklusive Kreativkursen, Wanderungen und Ausflüge, die auf die Bedürfnisse der nicht mehr ganz jungen Kundschaft zugeschnitten sind, garantiert. Auch am Urlaubsort ist das Unterhaltungsangebot in der kühleren Jahreszeit oft eingeschränkt. In manchen Regionen schließen Restaurants und Geschäfte, wenn die Sommerurlauber abgereist sind. Tipp: Für eine erste Einschätzung ist ein Vergleich des Winterangebots eines Veranstalter mit dem Sommerprogramm hilfreich.


Wenn in einem Ferienort, der im Sommer vor Touristen aus den Nähten platzt, von November bis April nur eine Handvoll Hotels angeboten werden, ist dort vermutlich um diese Zeit wenig los. Auf der sicheren Seite ist, wer all-inclusive oder Angebote mit Halbpension bucht. Wer dennoch lieber im Lokal essen geht, informiert sich am besten vorher über entsprechende Möglichkeiten sowie die Nebenkosten am Urlaubsort. Statt in einem reinen Ferienort empfiehlt es sich, eventuell in der Nähe eines Städtchens Quartier zu beziehen. Dort ist die Auswahl an Restaurants und Cafés häufig größer. Wie man vor Ort mobil sein will, sollte ebenfalls bedacht werden. Dauerurlauber sollten sich die Umgebung der Hotelanlage genauer anschauen. Wenn im Dorf die Straßen mit Kopfsteinen gepflastert sind, wirkt das malerisch auf den Erinnerungsfotos - der Spaziergang mit Rollator oder Gehhilfen ist jedoch holprig. Nicht zuletzt sollte an die Gesundheit gedacht werden. Dazu gehört, vorher zu schauen, wie weit das nächste Krankenhaus oder der nächste Arzt entfernt liegen. Einige Veranstalter bieten ärztliche Betreuung inklusive. Auch lohnt es, beim Hotelzimmer genau hinzuschauen. Wer vier Wochen oder länger bleibt, der wird einen gewissen Komfort zu schätzen wissen. Es empfiehlt sich, lieber etwas mehr auszugeben und ein etwas teureres, großzügigeres Zimmer oder ein Apartment mit getrenntem Wohn- und Schlafbereich zu buchen.