Ab auf den Sattel – so könnte am Wochenende das Motto vieler Stuttgarter lauten. Foto: dpa

Dieses Wochenende gehört in Stuttgart dem Fahrrad. Nicht nur steigt auf dem Schlossplatz der Aktionstag Fahr Rad, auch acht organisierte Touren bieten sich Radfahrern am Sonntag. Die StN-Redaktion ist mit dabei.

Stuttgart - Radeln, bis die Wade brennt: Am Sonntag können Fahrradfahrer nicht nur auf der Sternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in die Pedale treten, auch der Rad-Touristik-Club (RTC) Stuttgart lädt zur „Rund um Stuttgart“ ein. Beide Touren finden am Vormittag statt, so dass sich die Teilnehmer im Zweifelsfall für eine der beiden Touren entscheiden müssen.

Seine Rundtour organisiert der RTC am Sonntag zum 33. Mal. Hierzu erwartet der Veranstalter rund 500 Radler, die zwischen drei Streckenlängen wählen können: 71, 122 oder 161 Kilometer. Alle Varianten beginnen und enden beim Turnerbund Untertürkheim in der Württembergstraße 121, unterhalb des Rotenbergs. Das Startgeld beträgt sechs Euro, für die Teilnehmer stehen entlang der Strecke Verpflegungsstellen bereit.

„Die ‚kleine‘ Strecke führt über den Schurwald und ist für Genussradler gedacht, die drei bis vier Stunden fahren möchten. Die beiden längeren Varianten richten sich an gut trainierte Tourenfahrer und Radwanderer“, sagt Günther Mannschreck vom RTC. Und ergänzt: „Die Strecken verlaufen rund um Stuttgart und zeigen die schönen Seiten unserer Landeshauptstadt, ohne allzu viel Höhenmeter zu überwinden. Die großen führen über Kornwestheim ins Strohgäu und über Würm- und Aichtal auf die Filder und ins Remstal.“

Die Überschneidung mit der Radsternfahrt des ADFC sei zufällig und keineswegs abgesprochen, sagt Erich Kimmich. Der Landesgeschäftsführer des ADFC in Baden-Württemberg hat die Sternfahrt mitorganisiert. Auf fünf Routen, die rund um Stuttgart starten, können die Radfahrer am Sonntagvormittag auf den Stuttgarter Schlossplatz radeln. Dort steigen am Samstag und Sonntag zum neunten Mal die Fahrradaktionstage mit geführten Touren, Ständen und Aktionen rund um die Fortbewegung auf dem Sattel. Auf der Bühne wird am Sonntag auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) die ankommenden Radler begrüßen.

Nachdem im vergangenen Jahr das Verkehrsministerium Baden-Württemberg die Sternfahrt organisiert hatte, steuert in diesem Jahr der ADFC die Aktion. Bei der Premiere 2013 traten auf den vier Routen insgesamt 4000 Teilnehmer in die Pedale. Erich Kimmich vom ADFC wünscht sich, auch dieses Mal mindestens so viele Menschen aufs Fahrrad locken zu können. „Wir hoffen sehr, dass das Wetter so gut wird, wie jetzt für den Sonntag vorausgesagt“, sagt er.

Neu im Programm: Der Startpunkt Leonberg, von dem aus auch Landes-Verkehrsminister Winfried Herrmann (Grüne) den Schlossplatz ansteuert. Die Routen führen teilweise über Bundesstraßen, weswegen sich 50 Polizisten auf dem Motorrad um die Sicherheit der Radler kümmern – die Hälfte aller verfügbaren Motorradkräfte in Baden-Württemberg, sagt Kimmich. Außerdem setzt der ADFC insgesamt 150 Ordner entlang der fünf Strecken ein, die den Verkehr in den Seitenstraßen der Tour regeln, während das Feld vorbeirollt.

Da auf dem Stuttgarter Schlossplatz am Sonntag neben den Teilnehmern des Aktionstags auch die mindestens 4 000 Sternradler anrollen, fürchtet der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) eine Überfüllung der S-Bahnen und Regionalzüge, wenn die Fahrradmeute ihre Heimreise nicht auf dem Sattel antreten will. Die Veranstaltung auf dem Schlossplatz endet gegen 16 Uhr.

Wenn es dann zu Engpässen kommt, können laut VVS eventuell nicht alle einen Platz ergattern. Der Verbund will zwei Züge mit je 80 Plätzen für Fahrräder bereithalten, die je nach Bedarf und in jede Richtung zusätzlich eingesetzt werden können. Außerdem pendelt zwischen 14 und 17 Uhr zu jeder vollen Stunde ein Bus mit Radanhänger zwischen Hauptbahnhof und dem Fernsehturm.