Von manchen Kindern haben schon die Großeltern in dem Haus an der Kleinhohenheimer Straße gespielt. Foto:  

Manche Familien sind im Katholischen Kinderhaus Pusteblume schon in der dritten Generation vertreten. Für die Kinder von heute hat sich einiges verändert.

Sillenbuch - Wenn diese Wände sprechen könnten, würden sie den Kindern gewiss von dem Schabernack erzählen, den ihre Großeltern hier angerichtet haben. Immerhin sind manche Familien schon in der dritten Generation im Katholischen Kinderhaus Pusteblume – denn die Einrichtung an der Kleinhohenheimer Straße feiert am Sonntag, 24. April, ihr 60-jähriges Bestehen.

Die Leiterin des Kinderhauses, Angela Hilbert-Maisch, hat auch schon viele Kinder in dem verwinkelten Haus groß werden sehen – doch im Gegensatz zu den bunten Wänden kann sie sprechen. Und sie erzählt zum Beispiel, dass ihr Mann als Kind auch schon in der Pusteblume war. Hilbert-Maisch hat die Leitung 1980 zum ersten Mal und 1994 – nach einer zwölfjährigen Kinderpause – zum zweiten Mal übernommen.

Veränderungen über die Jahre

Seither habe sich viel verändert. „Früher hat man mit 20 Kindern ein Haus gebastelt. Heute bastelt man mit dem einen Kind ein Haus, mit dem anderen ein Fahrrad und mit dem dritten ein Schiff“, sagt Hilbert-Maisch und erklärt, die pädagogische Arbeit habe sich immer mehr dem Kind zugewandt. Eine große Herausforderung für die insgesamt neun Erzieherinnen der Pusteblume. Diese kümmern sich wochentäglich von 7.45 bis 13.45 Uhr um derzeit 43 Kindergartenkinder zwischen drei und sechs und zwölf Krippenkinder von eins bis drei Jahren.

Auch das hat sich geändert: Vor vier Jahren wurde der Kindergarten um die Krippe erweitert. „Am Anfang konnten wir uns das nicht richtig vorstellen mit den ganz Kleinen. Aber inzwischen möchten wir sie nicht mehr missen“, sagt Hilbert-Maisch.

Gewandelt hätten sich auch die Familien: „Wir können die Mütter, die nicht berufstätig sind, an einer Hand abzählen. Und die Väter sind viel aktiver.“ Aber die Pusteblume habe eine „ganz tolle Elternschaft“, die nichts zu wünschen übrig lässt.

Geburtstagswünsche

Für die Zukunft ihres Kinderhauses wünscht sie sich, „dass die Erzieherinnen immer so bleiben, wie sie sind. Und dass das Haus renoviert wird und so bestehen bleiben kann.“ Der Geburtstagswunsch der kleinen Greta, die im Garten auf einem Rutschauto ihre Runden dreht, geht dann auch an nachfolgende Generationen: Sie wünscht der Pusteblume, dass die Kinder hier immer gute Freunde finden. Vielleicht beim gemeinsamen Feiern am Sonntag.