Der Führerschein von Kultusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Eisenmann

Zerknittert, unhandlich, vergilbt ist er – und hat doch Kultstatus: Der mausgraue Führerschein verrät so viel von unserer Jugend. Bald wird er ersetzt durch Plastikkarten. Promis zeigen uns ihren alten und geliebten „Lappen“.

Stuttgart - Zerfleddert ist manch ein Schein von Schleudertouren in der Waschtrommel. Die einen sind mit Kaffeeflecken übersät, bei anderen geht ein Strich quer drüber – „ungültig“ ist dort vermerkt.

Der gute, alte Lappen kann so viele Geschichten erzählen. Überwältigend ist die Resonanz auf unseren Aufruf, alte Führerscheine vor der Umstellung zu schicken. Heute beginnen wir mit einigen Promis. Im zweiten Teil folgen die Einsendungen von Leserinnen und Lesern.

Umtausch in Plastikkarten

Das Schönste an unserer Aktion sind die zum Teil verblassten Porträtfotos auf dem „Lappen“. Wir sehen eine üppige Rotmähne, wo heute keine Haare mehr sind. Ulkige Frisuren sind darunter, mit denen würde sich keiner mehr auf die Straße trauen. Es sind Dokumente einer Zeit, als manch eine noch brav aussah und nicht ahnen konnte, was für eine Karriere folgen würde.

Die Fahrerlaubnis endet nicht – doch der graue Führerschein soll nach und nach durch eine fälschungssichere Plastikkarte ersetzt werden, so will es die EU. Gestaffelt nach Geburtsjahrgängen der Inhaber soll der Umtausch zwischen 2021 und 2024 erfolgen. Nostalgikern wird es schwer fallen, sich von ihrem Schein zu trennen – von einem wichtigen Teil ihrer Jugend.