Hochleistungssportler in der Polizei können auf Fördergeld hoffen Foto: dpa

Vom Hochleistungssport leben – das können nur wenige Top-Athleten. Doch die sportliche Karriere ist nur schwer mit einem Beruf unter einen Hut zu bringen. Deshalb sollen von 2015 an zehn Athleten, die bei der Polizei in Baden-Württemberg eine Ausbildung anstreben, mit 500 000 Euro unterstützt werden

Stuttgart - Vom Hochleistungssport leben – das können nur wenige Top-Athleten. Doch die sportliche Karriere ist nur schwer mit einem Beruf unter einen Hut zu bringen. Deshalb sollen von 2015 an zehn Athleten, die bei der Polizei in Baden-Württemberg eine Ausbildung anstreben, mit 500 000 Euro unterstützt werden. Das kündigte die Landesregierung am Freitag in Stuttgart an.

Innenminister Reinhold Gall (SPD) und SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel erklärten, die Sportler seien einer extremen Doppelbelastung von Hochleistungstraining und Berufsausbildung ausgesetzt. Grund dafür: „Die allerwenigsten können vom Sport allein leben. Wir müssen ihnen Chancen nach der Karriere bieten“, sagte Wolfgang Drexler, Vorsitzender des Schwäbischen Turnerbunds. Vorreiter für Spitzensportförderung sei Hessen, wo bereits in allen Teilen der Landesverwaltung gefördert werde. In Baden-Württemberg ist die Polizei die bisher einzige Gruppe von Beamten, die strukturiert Unterstützung erhält. Innenminister Gall sieht die Investition als Imagegewinn. „Der Staat präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber“, sagte er. Außerdem vermittle der Spitzensport Werte wie Zuverlässigkeit, Einsatzwille oder Respekt, die auch im Beruf wichtig seien.

Die Förderung der Athleten soll individuell angepasst werden, da jede Sportart unterschiedliche Wettkampfphasen und Trainingsrhythmen hat. Verbessert würde die Verzahnung von Spitzensport und Berufsausbildung etwa dadurch, dass Sportler bei der Einstellung den Vorzug erhielten oder ihre Ausbildung verlängern könnten. Der Schwäbische Turnerbund und der Landessportverband begrüßen die Initiative. Die Förderung von dualen Karrieren im Sport sei ein zentrales Anliegen des Landessportverbands, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad.