Alexander Schöpfel (links) und Thomas Schlichenmaier mit Rädern Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Finstere Gestalten, die am Flughafen Stuttgart auf Beutezug gehen, werden sich wundern, wenn sie wie aus dem Nichts heraus von einer Polizeistreife überwältigt werden. Statt von weitem sicht- und hörbar im Streifenwagen, nähern sich die Beamten gelegentlich nahezu geräuschlos auf dem Fahrrad.

Leinfelden-Echterdingen - Finstere Gestalten, die am Flughafen Stuttgart auf Beutezug gehen, werden sich wundern, wenn sie wie aus dem Nichts heraus von einer Polizeistreife überwältigt werden. Statt von weitem sicht- und hörbar im Streifenwagen, nähern sich die Beamten gelegentlich nahezu geräuschlos auf dem Fahrrad.

Seit Freitag besitzt das Polizeirevier Flughafen Stuttgart zwei neue Dienstfahrräder. Dabei handelt es sich um ganz normale Trekkingräder mit 30 Gängen mit Lenkertasche, Schloss und Rucksack zum Preis von jeweils rund 2500 Euro. Außerdem wurden zehn Beamte mit Windbreakern, Radhose, Rad-Shirt, Radschuhen und Radhelm ausgestattet. Die Idee der Rad-Patrouille fand Gefallen: Zehn Polizisten, darunter zwei Frauen der etwas mehr als 40 Beamten im Revier Flughafen, haben sich freiwillig zur radelnden Streife gemeldet. „Sie fahren alle auch in ihrer Freizeit mit dem Fahrrad“, sagt Matthias Bellmer, Leiter des Reviers Flughafen.

Die Idee, Fahrräder auf dem Revier zum Einsatz zu bringen, stammt von den Beamten selbst. Sie sehen die Fahrradstreife, auf der in der Regel zwei Polizisten unterwegs sind, als sinnvolle Ergänzung ihrer Aufgaben. „Am Flughafen sind nicht nur routinierte Vielflieger unterwegs, sondern auch viele Ratlose. Wir müssen für diese Leute ansprechbar sein. Das geht besser vom Fahrrad aus als aus dem Streifenwagen heraus“, sagt Matthias Bellmer. Besucher der Messe und des Flughafens, die eine Auskunft benötigten, würden den Vorteil der leicht anzusprechenden Fahrradstreife zu schätzen wissen.

Das Flughafenrevier, so der Revierleiter sei etwas Besonderes, denn alle wichtigen Objekte, inklusive der Messe und dem außerhalb des Flughafengeländes in Bernhausen liegenden Flughafentower, stünden auf engem Raum. Das Flughafen- und Messeareal mit den angrenzenden Straßen und Wegen weise wenig Steigungen und Gefälle auf. Deshalb könnten die kurzen Strecken zu den Einsatzorten mit den Rädern rasch zurückgelegt werden.

Auch außerhalb des Flughafenzauns sind die Beamten auf Feldwegen unterwegs. „Dort stehen wichtige technische Geräte, die für die Starts und die Landungen der Flugzeuge wichtig sind. Sie dürfen nicht sabotiert werden“, sagt Matthias Bellmer.