Während der Märzkämpfe 1921 in Sachsen-Anhalt war der Bahnschutz aus Württemberg bei einem Attentat auf eine Zugstrecke, aber auch als paramilitärische Einheit gefragt. Foto: Bundesarchiv/oh

Von Plochingen ausgehend, hat sich der sogenannte Bahnschutz in den 1920er Jahren zu einer paramilitärischen Einheit in ganz Deutschland entwickelt.

Die Bahn ist ja in erster Linie dazu da, Menschen zuverlässig von A nach B zu transportieren. Wer jedoch den folgenden Bericht des Plochinger Bahnbeamten Wilhelm Gaugenmaier aus dem Jahr 1921 liest, wird völlig neue, eher unheimliche Dimensionen der Bahngeschichte entdecken: „Als der württembergische Bahnschutzzug am Samstag, 26. März 1921, im Bahnhof Sangerhausen um 15.40 Uhr einlief, schien zunächst alles ruhig und normal zu sein. Ein Zug nach Nordhausen stand abfahrbereit, die Reisenden stiegen ein und aus. Regierungsbaumeister Schanze und Oberbahnhofsvorsteher Höppner unterrichteten mich, dass die Stadt seit 2 Uhr besetzt sei und eben sei ein Auto mit den Kommunistenführern Hölz und Franke … am Bahnhof vorgefahren.