Ein 15-Jähriger ließ am Bahnhof in Bad Cannstatt seine Beine in die Gleise hinunter hängen (Symbolfoto). Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Gleich zweimal müssen Lokführer am Wochenende eine Schnellbremsung einleiten. In Bad Cannstatt und Stuttgart-Rohr befindet sich jeweils ein Mann am beziehungsweise im Gleisbereich.

Zwei junge Männer haben in Stuttgart am Wochenende für eine gefährliche Situation im Bahnverkehr gesorgt.

Der erste Vorfall ereignete sich nach Angaben der Polizei am Samstag in Bad Cannstatt. Ein 15-Jähriger wartete offenbar gegen 21 Uhr am Bahnhof Bad Cannstatt auf seinen Zug. Dazu setzte er sich laut Polizei am Bahnsteig 5 an die Bahnsteigkante und ließ seine Beine in die Gleise hinunter hängen. Der Lokführer eines aus Ulm kommenden Metropolexpresses erkannte den Jugendlichen gerade noch rechtzeitig. Er leitete eine Notbremsung ein. Der Zug kam unmittelbar vor dem Jugendlichen zum Stehen. Bundespolizisten verständigten den Vater des Jungen über den Vorfall, der seinen unverletzten Sohn abholte.

Rucksack verloren – Polizei ermittelt Flüchtigen

Der zweite Vorfall ereignete sich in Stuttgart-Rohr. Wie die Polizei mitteilt, hielt sich ein 28-jähriger Mann am Sonntag aus bislang unbekannten Gründen im Gleisbereich des Bahnhofs Stuttgart-Rohr auf. Der Lokführer der aus Richtung Filderstadt kommenden S-Bahn S2 musste daraufhin ebenfalls eine Notbremsung einleiten. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei versteckte sich der Tatverdächtige anschließend in einem Gebüsch entlang der Gleise. Die Bundespolizei fahndete im Nahbereich nach dem Flüchtigen, konnte ihn jedoch nicht mehr antreffen. Da der Mann jedoch seinen Rucksack verloren hatte, konnten die Beamten ihn später anhand seiner Personalien ermitteln.

Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich

Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Aufenthalt im Gleisbereich lebensgefährlich ist. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Selbst bei einer sofort eingeleiteten Notbremsung kommen Züge erst nach mehreren hundert Metern zum Stehen (der Bremsweg eines Zuges bei 100 km/h beträgt bis zu 1000 Meter).

Gleise dürfen nur an dafür vorgesehenen Stellen wie Über- oder Unterführungen überquert werden.