Fahrzeuge auf Parkplatzsuche in der Innenstadt. Foto: Leif Piechowski

Die intensivere Bewirtschaftung der Parkplätze am Straßenrand und die Parkgebühr machen Schule. Wie im Stuttgarter Westen sollen in weiteren Teilen des Stadtgebiets die Pendler zum Umsteigen auf Busse und Bahnen veranlasst werden.

Stuttgart - Was im Stuttgarter Westen seit Jahren praktiziert wird, greift bald auf die Stadtbezirke Mitte, Nord und Süd über. Zum 1. Oktober soll das Parkraummanagement auf Teile dieser Bezirke erweitert werden. Das war schon länger klar und ist noch Teil der Stufe 1. Am Mittwoch hat der Gemeinderat zudem beschlossen, dass in weiteren Straßenzügen von Nord und Süd sowie erstmals in einem Teil des Stuttgarter Ostens zum 1. Juni 2016 die Gebührenpflicht eingeführt und auf die Zeit von 8 bis 22 Uhr festgesetzt wird.

Zum Schluss werden am 1. November 2017 dann noch weitere Teile von Stuttgart-Ost und erstmals von Cannstatt einbezogen. Im Norden wird zum Juni 2016 auch der Bereich Friedhofstraße/Mönchstraße in die Regelung aufgenommen. Dort kommen auf der Parkplatzsuche oft Autofahrer an, die in der Tiefgarage des Einkaufszentrums Milaneo keinen Platz finden oder die die dortige Parkgebühr scheuen.

Mit dem Parkraummanagement werden beispielsweise im Kernerviertel, im Justizviertel und im Stöckach bisherige Bewohnerparkgebiete aufgegeben und wie im Stuttgarter Westen in gemischte Gebiete für alle Autofahrer verwandelt. In Kurzzeitparkgebieten dürfen Bewohner mit Parkausweis aber montags bis freitags ab 19 Uhr und samstags ab 14 Uhr gratis parken. Auf sonstigen Stellplätzen in Bewohnerparkgebieten dürfen Anwohner mit Parkausweis generell gebührenfrei parken, andere Nutzer müssen bezahlen.

Die Ausdehnung des Parkraummanagements wurde von den Stadträten gut geheißen. Nur der Stadtist war dagegen, und die AfD enthielt sich. Ansonsten sind frühere Vorbehalte durch die Erfahrungen im Westen ausgeräumt. Man habe es zwar nicht für möglich gehalten, aber das Parkraummanagement im Westen sei eine Erfolgsgeschichte, räumte die FDP ein. Und die CDU hat nicht nur mit Tempo 40 auf Steigungsstrecken ihren Frieden gemacht, sondern auch mit Parkraummanagement. Motto: Wenn man schlimmere Einschnitte für den Verkehr zum Zweck der Luftreinhaltung vermeiden will, muss man da mitmachen.