Dieter Schäfer von der Firma Rübezahl mit den fertigen Schokohasen. Foto: Jan Reich

Schokohasen gehören zu Ostern wie das Verstecken von bunten Ostereiern. Die Firma Rübezahl mit Sitz in Dettingen unter Teck ist einer der weltweit größten Produzenten der süßen Osterleckerei.

Schokohasen gehören zu Ostern wie das Verstecken von bunten Ostereiern. Die Firma Rübezahl mit Sitz in Dettingen unter Teck ist einer der weltweit größten Produzenten der süßen Osterleckerei.

Dettingen/Teck - Wo wohnt eigentlich der Osterhase? Dieses Rätsel kann an dieser Stelle zwar nicht gelöst werden. Die Daten des Osterhasen unterliegen strengster Geheimhaltung. Dafür ist aber die Geburtsstätte seiner schokoladigen Kollegen in Dettingen unter Teck weltbekannt. In einem unscheinbaren Fabrikgebäude werden jährlich 24 000 Tonnen Schokolade produziert.

Anders als der im Geheimen lebende Osterhase wollen die leckeren Schokohasen gesehen und vor allem gegessen werden. Dabei entpuppen sie sich als echte Wandlungskünstler. Alle paar Jahre verändern sie ihr Aussehen. Zu Beginn der industriellen Hasenproduktion ähnelten die Schokohasen noch sehr ihren Vorbildern aus der Natur. Im Laufe der Zeit hat sich ihr Aussehen aber immer mehr verniedlicht.

Die Hasen sollen sympathisch wirken

„Die Hasen sollen dem Kunden sofort sympathisch sein“, erklärt Dieter Schäfer, Leiter der Kommunikationsabteilung von Rübezahl. Deswegen strahlen oder zwinkern sie mit großen Augen und einem breiten Lächeln um die Wette. Ein Team aus Produktmanagern und Grafikern ist für die Überarbeitung der Hasen-Optik verantwortlich. „Der Schokohase ähnelt heute sehr einer Zeichentrickfigur“, beschreibt Schäfer das aktuelle Aussehen der Langohren.

Auch in Sachen Geschmack gibt es viel Neues zu entdecken. Hasen mit Schokolinsen oder Caramel-Crunch zählen zu den aktuellen Schokohasen-Trends. Der Dauerbrenner ist und bleibt aber der traditionelle Vollmilchhase. Ob mit oder ohne Extra-Zutaten: Der Schokohase gehört zu Ostern einfach dazu.

In der Osterhasen-Hauptsaison von Dezember bis März sind zwischen 200 und 300 Mitarbeiter an der Produktion beteiligt. Gearbeitet wird rund um die Uhr in drei Schichten. Nur so gelingt es, 50 Millionen Schokohasen rechtzeitig fertigzustellen. Neben Deutschland sind Österreich, Italien und Frankreich die Hauptabnehmer von Osterhasen aus Schokolade.

Schwäbische Mümmler kommen bis nach Australien

Zwar nicht bis auf die Osterinseln, dafür aber nach Australien und Südafrika werden die schwäbischen Mümmelmänner verschickt. Per Containerschiff finden über 2,4 Millionen Hasen ihren Weg in die australischen Supermarktregale. Angepasst an das Klima, sind sie auf der Verpackung mit Sonnenbrille abgebildet.

Übrig gebliebene Schokohasen werden übrigens nicht wieder eingeschmolzen und zu Weihnachtsmännern umgeformt. „Das ist definitiv nicht der Fall“, versichert Schäfer. „Es wäre viel zu teuer, die Hasen zurückzuholen, einzuschmelzen und neu zu formen. Außerdem würde die Qualität der Schokolade enorm leiden“, so Schäfer weiter. Deswegen ist es besser, die Hasen gleich an Ostern zu verspeisen.

Wen nach Ostern die große Sehnsucht nach schokoladigen Hohlkörperfiguren packt, der muss aber nicht bis zur Adventszeit warten. Bereits kurz nach Ostern rollen schon die ersten Weihnachtsmänner von den 20 Meter langen Schokoladenförderbändern in Dettingen. Und kurz darauf sind sie dann im Supermarkt um die Ecke zu kaufen.