Zalando will noch in diesem Jahr an die Börse. Foto: dpa

Der Onlinehändler Zalando will noch in diesem Jahr an die Börse gehen. „Abhängig vom Börsenumfeld“ soll der Börsengang im zweiten Halbjahr 2014 stattfinden, wie die Zalando SE am Mittwoch in Berlin mitteilte.  

Der Onlinehändler Zalando will noch in diesem Jahr an die Börse gehen. „Abhängig vom Börsenumfeld“ soll der Börsengang im zweiten Halbjahr 2014 stattfinden, wie die Zalando SE am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Berlin/Frankfurt - Der Online-Händler Zalando will seinen Börsengang nach Informationen des „Handelsblatts“ bereits an diesem Mittwoch ankündigen. Der Modeversender wolle das Zeitfenster nutzen, das sich durch die voraussichtliche Verschiebung des New Yorker Börsengangs der chinesischen Handelsplattform Alibaba ergeben habe, berichtete die Zeitung (Mittwoch) unter Berufung auf Finanzkreise.

Ein Zalando-Sprecher war am Morgen zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Unternehmen habe die Information zum Börsengang auch auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren wollen.

Die Verhandlungen über die Höhe des Emissionsvolumens hätten bis in die Abendstunden angedauert, schrieb das „Handelsblatt“ weiter. Finanzkreisen zufolge könne es bis zu 750 Millionen Euro betragen. Nach bisherigen Informationen könnte beim Börsengang eine Gesamtbewertung von bis zu fünf Milliarden Euro angestrebt werden.

Die Haupteigentümer von Zalando sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik mit knapp 37 Prozent und die Internetinvestoren Marc, Oliver und Alexander Samwer mit 17 Prozent. Sie wollen nach bisherigen Berichten weiter an Bord bleiben. Bei dem Börsengang handele es sich um eine reine Kapitalerhöhung, berichteten Insider dem „Handelsblatt“.

Zalando schreibt nach Anlaufverlusten inzwischen zumindest operativ schwarze Zahlen. Im zweiten Quartal gab es vor Zinsen, Steuern und Ausgaben für Mitarbeiteraktien einen Gewinn von 35 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte Zalando auf dieser Basis noch 31 Millionen Euro verloren. Auch ohne Abzug der anteilsbasierten Vergütung sei die Marge noch positiv gewesen, betonte das Unternehmen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz macht Zalando mit 60 Prozent den Großteil des Geschäfts. In der deutschsprachigen Region ist das Unternehmen auch deutlich profitabler mit einer bereinigten operativen Marge von 4,6 Prozent. Zalando hatte mit kostenlosen Retouren und einer einprägsamen Werbekampagne schnell Marktanteile gewonnen. Zuletzt gab es 13,7 Millionen Kunden.

Alibaba will nun laut Medienberichten voraussichtlich kommende Woche Details zum anstehenden Börsengang bekanntgeben. Zuvor war das für diese Woche erwartet worden. Demnach soll die Aktie zum 19. September erstmals in New York gehandelt werden. Mit einem kolportierten Volumen von über 20 Milliarden Dollar könnte es der bisher größte Börsengang werden.