Das Coupé aus dem Jahr 1957 gehört zur Privatsammlung von Uwe Staufenberg. Er betreibt seit 33 Jahren erfolgreich einen Ersatzteilhandel für Goggomobile. Foto: Gottfried Stoppel

Als Kind war Uwe Staufenberg fasziniert von den kleinen knatternden Kisten. Seit 33 Jahren liefert er Ersatzteile für Goggomobile in die ganze Welt. Er selbst ist nach wie vor ein großer Fan und hat in seiner Sammlung einige besondere Modelle.

Weiler zum Stein - Zwischen der Standardlimousine T250 und dem schnittigen Coupé aus dem Jahr 1957 hat sich Uwe Staufenberg ein kleines 50er-Jahre-Paradies geschaffen. „Das ist mein Rückzugsort“ sagt der 58-Jährige aus Weiler zum Stein. Hier ist nicht nur die Reise in eine andere Zeit möglich, sondern auch ein Ausflug in die Welt der Goggomobile.

Mit dem Goggo auf der Route 66

Sieben ganz unterschiedliche Exemplare hat er in der umgebauten Garage versammelt: vom australischen Sportflitzer in rotem Fiberglas über den orangefarbenen Gemeindetransporter bis zum kleinen Straßenkreuzer. Sein Liebling? „Das ist mein Pritschenwagen. Mit dem habe ich unheimlich viel erlebt und er hat mich nie im Stich gelassen“, erzählt der 58-Jährige. Auf der Route 66 ist er damit quer durch die USA gefahren, zweimal hat er an der 2000-Kilometer-Rallye durch Deutschland teilgenommen. Pannenfrei. „Wenn ein Goggomobil ordentlich restauriert ist und regelmäßig bewegt wird, dann ist es sehr zuverlässig“, sagt Staufenberg.

Schon als Kind ein großer Fan der Goggomobile

Und er muss es wissen. Der gelernte Industriekaufmann betreibt seit 33 Jahren einen Ersatzteilhandel für Goggomobile. Ein Fan der knatternden Kleinwagen war er schon als Kind. „Die Goggos sind mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und 1981 habe ich mir dann endlich eines gekauft“, erzählt er. Als er einige Zeit später neue Reifen brauchte, musste er lange nach passenden Zehn-Zoll-Exemplaren suchen. Die Goggomobile wurden zwischen 1955 bis 1969 von der Firma Glas in Dingolfing gebaut, insgesamt liefen 280 000 Exemplare vom Band. Nach Produktionsende wurden auch keine Ersatzteile mehr hergestellt. „Erst in Schweden habe ich kleine Reifen gefunden, die eigentlich für Bootsanhänger waren. Allerdings musste ich 100 Stück abnehmen“, erzählt Staufenberg.

Die Oldtimerszene sieht er mittlerweile kritisch

Er wurde sie alle los – und entdeckte die Marktlücke. Dass er einmal seinen Lebensunterhalt mit dem Ersatzteilhandel verdienen würde, hätte er damals nicht gedacht: „Es scheint mir manchmal immer noch unwirklich, dass das meine Lebensaufgabe ist.“ Etwa 100 Seiten dick ist sein Produktkatalog, er liefert in die ganze Welt. Denn nicht nur in Deutschland, auch in den USA, in Australien und anderswo gibt es Goggomobilfreunde. Wie sich die Oldtimerszene entwickelt, das gefällt Uwe Staufenberg allerdings gar nicht. „Früher waren das alles begeisterte Schrauber. Heute sind Oldtimer Investitionsgüter. Die Preisentwicklung ist nicht schön“, sagt Staufenberg, der in den USA erlebt hat, wie ein Goggomobil-Transporter für mehr als 100 000 Euro unter den Hammer kam.

Kleines Goggo, große Sympathie

Er selbst zählt zur Kategorie Liebhaber: „Meine wilden Goggojahre sind aber vorbei. Heute reicht es mir, hierherzukommen, sie zu putzen und polieren“, sagt er und lacht. An den Wagen mit ihrem Zweizylinder-Zweitaktmotor schätze er nach wie vor die geniale Einfachheit. Und der Sympathiewert sei enorm: „Dieses knuffige Aussehen und die Motorengeräusche, das fasziniert die Menschen immer noch.“

Kitcars in der Region unterwegs

Bausatz:Die Firma Fiberfab aus Ilsfeld hat ein Bausatzfahrzeug mit Kunststoffkarosserie und sportlichem Aussehen entwickelt, das von 1969 bis 1979 produziert wurde. Der Bonito wurde nur zum Selberbauen ausgeliefert, etwa 1000 Stück wurden hergestellt.

Treffen:Die Bonito- und Kitcar-Interessensgemeinschaft Deutschland trifft sich am Wochenende im Rems-Murr-Kreis und wird unter anderem Station bei der Firma Fiberfab in Ilsfeld, Eisenbahnstraße 43, machen. Dort werden die Bausatzfahrzeuge am 24. Juni zu sehen sein, vermutlich von etwa 13 Uhr an. Auch Fahrzeuge aus Holland sowie zwei der seltenen Bonito-Vorgängermodellen Aztec werden von den Organisatoren erwartet.