Von 1994 bis 1996 spielte Foda beim VfB Stuttgart. Foto: AFP

Die Suche nach dem neuen Teamchef ist beendet: Der Deutsche Franco Foda soll Österreichs Nationalelf wieder neuen Schwung verleihen. Der Vertrag dauert zunächst bis 2019 - bei Erfolg wird verlängert.

Wien - Franco Foda wird als erster Deutscher Trainer der österreichischen Fußball-Nationalelf. Der 51-Jährige tritt die Nachfolge von Marcel Koller an, wie der Österreichische Fußballbund (ÖFB) am Montagabend in Wien mitteilte. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner. „Wir haben nach unserer Auffassung den absolut Besten ausgesucht“, so Windtner. Foda kenne den österreichischen Fußball als Trainer wie als Spieler bestens. „Er ist ein akribischer Arbeiter, damit sollte er guten Anschluss finden“, so der ÖFB-Präsident. Er traue Foda zu, die neue Galionsfigur im österreichischen Fußballs zu werden. Von 1994 bis 1996 spielte Foda beim VfB Stuttgart.

Für Dienstagmittag ist eine Pressekonferenz mit dem gebürtigen Mainzer und früheren Bundesliga-Profi angekündigt, der die Auswahl bereits am 14. November in Wien gegen Uruguay erstmals betreuen wird. Wichtigstes Ziel des neuen Coaches sei die Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 2020, die in 13 Ländern Europas ausgetragen wird. Sein Vertrag läuft zunächst bis zum Ende der EM-Qualifikation 2019 und würde sich im Fall der Endrunden-Teilnahme bis zum Sommer 2020 verlängern. Das Gehalt sei zudem signifikant geringer als das von Koller, sagte Windtner, ohne weitere Details zu nennen. Das sei eine Grundbedingung gewesen.

Foda feierte Erfolge

Foda trainiert aktuell noch den österreichischen Tabellenführer Sturm Graz, bei dem er bereits in der Vergangenheit gearbeitet hatte und zu dem er nach seinem Auswahl-Debüt bis zum Jahresende zurückkehrt. Er führte den Club zum Pokalsieg 2010 und zur Meisterschaft 2011. Der ehemalige deutsche Nationalspieler betreute in der Vergangenheit zudem den 1. FC Kaiserslautern. Bei beiden Vereinen lief er in seiner aktiven Zeit auch als Spieler auf.

Foda setzte sich in der letzten Runde gegen den ehemaligen Werder- und Bayern-Star Andreas Herzog und Thorsten Fink, aktuell Coach von Austria Wien, durch. Der Trainer des deutschen Erstligisten 1. FC Köln, Peter Stöger, sagte kurz zuvor ab.

Österreichs National-Team hatte unter Koller, der die Mannschaft von 2011 bis 2017 betreute, zunächst einen rasanten Aufschwung genommen und die Fans mitgerissen. 2015 kletterte das Team auf Rang zehn der FIFA-Weltrangliste. Die Elf qualifizierte sich überaus souverän für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich, war dort aber kläglich in der Vorrunde gescheitert. Auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland misslang. Österreich belegte in seiner Gruppe nur den vierten Rang. Im September entschied der ÖFB, den Vertrag mit dem Schweizer Koller nicht mehr zu verlängern.

Koller trat mit den zweitmeisten Siegen als Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft ab. In den sechs Jahren unter der sportlichen Führung des Schweizers feierte das ÖFB-Team 25 Siege in 54 Länderspielen.