Das ist er: der bislang größte Schneemann der Welt, erbaut von unseren österreichischen Nachbarn. (Archivbild) Foto: dpa/Erwin Petz

Die Österreicher haben die Amerikaner 2020 vom ersten Platz verdrängt und dürfen sich seitdem Schneemann-Weltmeister schimpfen. Denn: Sie haben damals den größten Schneemann der Welt gebaut. Doch wie hoch war dieser eigentlich?

Der größte Schneemann der Welt wurde 2020 in der österreichischen Steiermark in Donnersbachwald in der Region Schladming-Dachstein gebaut. Die Gutachter vom Guinnessbuch der Rekorde stellten eine Höhe von 38,04 Metern fest.

Damit verdrängten die deutschen Nachbarn die Rekord-Schneefrau der Amerikaner, die stolze 37,21 Meter hoch war, nach 12 Jahren von ihrem Thron. Die Einwohner von Bethel i m US-Bundesstaat Maine hatten 2008 eine Riesenschneefrau namens „Olympia“ gebaut und damit über ein Jahrzehnt den Rekord gehalten.

Absichtlich nicht zu dick gemacht

Mit Blick auf die Statik verpasste man dem weißen Riesen, der mitten im österreichischen Skigebiet Riesneralm stand, absichtlich nicht den charakteristischen Bauch: „Er wird nach oben hin immer schlanker“, so der örtliche Tourismusverband. Das bewahrte den kalten Gesellen namens „Riesi“ allerdings nicht davor, dass der mit Schnee gefüllte Zylinder ihm zwischendurch zweimal vom Kopf fiel.

Das Ziel des Skigebietes Riesneralm war ein 40 Meter hoher Schneemann. Obwohl das nicht ganz erreicht wurde, war die Freude im 300-Einwohner-Ort Donnersbachwald groß. „Wir sind super stolz darauf, uns Weltrekordhalter nennen zu dürfen. Jetzt wird gefeiert!“, zitierte die „Kronen Zeitung“ die Verantwortlichen.

An der Talstation des Skigebiets Riesneralm in Grimming-Donnersbachtal hatte ein fünfköpfiges Team um Projektleiter Gerhard Peer in wochenlanger Arbeit rund 800 Tonnen Schnee aufgetürmt.

„Jetzt haben wir den Rekord nach mühsamen 1200 Arbeitsstunden endlich geknackt”, freute sich Peer damals. Der eisige Gigant wurde nicht nur händisch, sondern 40 Tage lang mit Baggern, Schneefräsen, Schaufeln und Kränen aufgebaut. Sein Durchmesser im Unterbau betrug 32 Meter.

Allein der Hut hatte eine Höhe von sechs Meter

Bis in eine Höhe von 27 Metern kam zum Auftürmen der Schneemassen ein Bagger zum Einsatz, danach wurde die weiße Pracht mit einer Hochleistungsschneefräse noch weiter nach oben befördert. In luftiger Höhe mussten dann die schwindelfreien Helfer an Seilen hängend weiter modellieren, bis der Schneemann - getauft auf den Namen “Riesi” - am Ende seinen obligatorischen Hut aufgesetzt bekam.

Jeder Bauabschnitt war im Vorhinein genauestens geplant worden. Und doch war das Team immer wieder gezwungen, Improvisationstalent zu beweisen.

Allein der schwarze Hut, eine mit Schnee gefüllte Eisengitterkonstruktion, hatte eine Höhe von sage und schreibe sechs Metern, der Schal war stolze 40 Meter lang. Augen, Nase und Mund bestanden aus Styropor und Stoff. Der Entwurf für die gigantische Figur stammte von Josef Javorsky.