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Die Säge- und Holzindustrie legt ein Gutachten vor, wonach ein Verzicht auf die Waldnutzung die CO2-Emissionen erhöht.

Hamburg - Dass sie um ihren Rohstoff fürchten, wenn ein Nationalpark entsteht, ist von den Sägewerken im Nordschwarzwald schon seit längerem bekannt. Jetzt untermauern sie ihre Warnung mit einem Gutachten der Universität Hamburg, das die Folgen eines Parks für die Waldwirtschaft untersucht.

Diese seien negativ, so das Fazit der bisher nur in Auszügen bekannten Expertise, die jetzt im Internet abrufbar ist. Denn mittel- und langfristig stünden 50.000 Erntefestmeter Holz pro Jahr nicht mehr zur Verfügung. Andernorts werde diese Menge aber auch nicht geschlagen: „Wenn es aus anderen Landesteilen Baden-Württembergs in den Nordschwarzwald transportiert würde, würde es an den Herkunftsorten fehlen“, heißt es in dem Gutachten. Holz sei heute schon knapp.

Insgesamt gingen so mehr als 45 Millionen Euro im Jahr an Wertschöpfung und Klimaschutzwirkung verloren, haben die Gutachter auf der Basis von Zahlen berechnet, die ihnen Landesforstpräsident Max Reger zur Verfügung gestellt hat. Auf 90.000 Tonnen CO2 beziffern sie die mögliche Emissionsvermeidung. Das entspreche den durchschnittlichen CO2-Emissionen von 25.000 Einwohnern des Landkreises Calw.

Warnung vor Verlust von 670 Arbeitsplätzen

Die Arbeitsgemeinschaft der Rohholzverbraucher, die das Gutachten gemeinsam mit dem Verband der Säge- und Holzindustrie in Auftrag gegeben hat, verweist in diesem Zusammenhang auf den sogenannten Substitutionseffekt: Dabei vermindert die Verwendung von Holz die CO2-Emissionen, wenn es anstelle fossiler Energieträger oder für Produkte benutzt wird, die ansonsten mit Stahl oder Beton hergestellt würden.

In einer ersten Bewertung hatten die Gutachter bereits früher vor dem Verlust von 670 Arbeitsplätzen im Schwarzwald gewarnt. Dabei müsse man die Effekte staatlich subventionierter Stellen gesondert betrachten, sagen die Gutachter: In einer Nationalparkverwaltung würden zwar Stellen geschaffen, allerdings mit öffentlichen Mitteln.

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