Anhänger von Buhari feiern den Sieg ihres Kandidaten. Foto: dpa

Muhammadu Buhari ist offiziell zum Sieger der Präsidentenwahl in Nigeria erklärt worden. Buhari hatte Nigeria schon einmal von Ende 1983 für knapp zwei Jahre als Militärdiktator regiert.

Abuja - Nigerias Wahlkommission hat Muhammadu Buhari zum Sieger der Präsidentenwahl in dem westafrikanischen Land erklärt. Buhari habe mit rund 15,42 Millionen Stimmen 2,57 Millionen mehr erhalten als der bisherige Amtsinhaber Goodluck Jonathan.

Jonathan hatte seine Niederlage zuvor eingestanden und Buhari gratuliert. Seine Anhänger rief er auf, das Ergebnis zu akzeptieren. Beobachter meinten, Jonathan habe damit höchst verantwortungsbewusst gehandelt und mögliche Gewaltausbrüche verhindert. Nach den letzten Wahlen 2011 war es zu blutigen Unruhen gekommen.

Buhari erzielte den ersten Sieg der Opposition, seit das ölreiche westafrikanische Land 1999 zur Demokratie zurückgekehrt ist. Er hatte Nigeria von Ende 1983 für knapp zwei Jahre als Militärdiktator regiert. Zur Abstimmung am vergangenen Samstag aufgerufen waren rund 70 Millionen Wahlberechtigte.

"Ich habe dem Land freie und faire Wahlen versprochen, und ich habe mein Wort gehalten", hieß es in einer Mitteilung Jonathans. Stunden zuvor hatte Jonathan in einem Telefonat Buhari gratuliert.

Ex-Militärdiktator bereits 1983 an der Macht

Buhari hatte im Wahlkampf versprochen, er werde die grassierende Korruption bekämpfen und den islamischen Terrorismus der Boko Haram ausmerzen. Buhari gewann nach Angaben der Wahlkommission 20 der 36 Bundesstaaten Nigerias. Er sicherte sich rund 15,4 Millionen Stimmen, Jonathan erhielt nur etwa 13 Millionen.

Buhari hatte Nigeria von Ende 1983 für knapp zwei Jahre als Militärdiktator regiert. Er setzte die Verfassung außer Kraft und beschnitt Freiheitsrechte. Seine Regierung konnte die damals bestehenden wirtschaftlichen Probleme jedoch nicht lösen und wurde ihrerseits weggeputscht.

Rund 70 Millionen Wahlberechtigte waren am Samstag in dem Land zur Abstimmung aufgerufen. Die Wahl war ursprünglich bereits für den 14. Februar angesetzt, wurde aber wegen des Terrorfeldzugs von Boko Haram im Nordosten des Landes verschoben. Auch am Wahltag kamen bei Anschlägen etwa 30 Menschen ums Leben. Seit 2009 töteten die sunnitischen Extremisten mindestens 14.000 Menschen.

Nigeria ist der größte Ölexporteur des Kontinents und auch die größte Volkswirtschaft. Die Mehrheit der Nigerianer lebt jedoch immer noch in großer Armut.