In Ingersheim im Kreis Ludwigsburg steht bereits ein Windrad, bis zu 300 sollen in der ganzen Region Stuttgart noch folgen Foto: Peter-Michael Petsch

Zuerst waren es 96, dann 85 und jetzt 77: Seit bald vier Jahren prüft der Verband Region Stuttgart, wo Windräder am besten untergebracht werden könnten. Bis zum Beschluss Ende September werden weitere Standorte wegfallen.

Stuttgart - Wenn das Kapitel Windkraft des Regionalplans neu geschrieben ist, werden nach Angaben des regionalen Chefplaners Thomas Kiwitt nur an ganz bestimmten Stellen des Ballungsraums Stuttgart Windräder gebaut werden können. Deshalb ist das Thema eines der wohl am besten untersuchten in der jüngeren Geschichte der Region Stuttgart. Am Mittwoch haben die Mitglieder des regionalen Planungsausschusses rund 1200 Seiten Unterlagen ausgehändigt bekommen, nach deren Studium die Regionalversammlung am 30. September die endgültigen Plätze für Windräder festlegen soll.

Zum Auftakt berichtete Kiwitt den Ausschussmitgliedern, dass von zuletzt 85 Standorten weitere neun gestrichen werden müssen: Die ehemalige Erddeponie an der A 8 bei Leonberg liegt zu zentral in der Einflugschneise des Flughafens. Ein Standort südlich des Neckars bei Esslingen-Berkheim und einer bei Welzheim (Rems-Murr-Kreis) fallen aus Gründen des Landschaftsschutzes weg. Weitere bei Kirchheim/Teck, Hattenhofen, Heiningen, Eschenbach und Deggingen (alle Kreis Göppingen) wegen ihrer Lage im Vogelschutzgebiet. Ein Standort zwischen Rudersberg und Allmersbach (Rems-Murr-Kreis), der schon mal aus dem Rennen war, kommt zurück ins Spiel.

Außerdem schlägt die Verwaltung um Kiwitt vor, weitere acht Standorte zu streichen: Drei im Kreis Böblingen wegen eines Ersatzes für den Flugplatz Malmsheim, wo Bundeswehr und US-Streitkräfte höchstens bis zum Jahr 2029 in der Nachbarschaft des neuen Bosch-Forschungszentrums Fallschirmsprünge üben können; ein weiterer im Kreis Böblingen, an den die ausgebaute A 8 zu nahe herangerückt ist; ein Standort bei Nürtingen, wo der Wind wohl doch zu schwach bläst; einer bei Reichenbach (Kreis Esslingen), der zu nahe an einem Campingplatz liegt; einer bei Donzdorf (Kreis Göppingen), der in zu steilem Gelände liegt; und einer bei Geislingen-Aufhausen, wo Windräder zu nahe an einem Funkturm stünden.