Die Poller sollen Autofahrer abhalten, auf den Gehweg zu lenken. Eigentlich. Foto: Fritzsche

Um Fußgänger zu schützen, hat die Stadt Poller am Rande der Neuhauser Straße in Plieningen verankert. Es bleibt abzuwarten, ob sie Wirkung zeigen.

Plieningen - Es dauert wenige Minuten, bis das erste Auto über den Gehweg rollt. Die Poller, die seit Dienstag am Rande der Neuhauser Straße – mit großzügigem Abstand zueinander – stehen, verhindern das nicht. In der Zeit, in der das Foto unten entstanden ist, war dieser Verkehrssünder nicht der einzige.

Schutz vor rücksichtslosen Autofahrern

Die neuen Poller an der Neuhauser Straße sollen die Anwohner und Passanten vor rücksichtslosen Autofahrern schützen. Die Stadt hatte die Maßnahme ergriffen, nachdem nichts anderes mehr geholfen hatte. Wie mehrfach berichtet, schlugen Anwohner Alarm, nachdem die Straße umgebaut worden ist. Die Stadt hat die Fahrbahn verschmälert, dafür gibt es nun beidseitig Gehwege. Weil die Bordsteine abgesenkt worden sind, lenkt gefühlt jeder zweite Autofahrer aufs Trottoir. Auf der Straße kommen zwei Autos nicht aneinander vorbei.

Um sich vor der Haustür wieder sicherer zu fühlen, wäre den Anwohnern eine Einbahnstraße oder eine Temporeduzierung am liebsten. Die Bezirksbeiräte hatten entsprechend bei der Stadt nachgehakt. Die Verwaltung baut allerdings bisher auf vergleichsweise unaufwendige Versuche, den Falschfahrern beizukommen.

Erst mal abwarten

„Die Autofahrer registrieren die Poller“, sagt die Anwohnerin Angelika Greiner. „Es wird wieder deutlich mehr gehupt.“ Abgesehen davon beobachtet aber auch sie, dass die Autofahrer weiterhin über den Gehweg rollen. Um die Wirksamkeit der Poller besser beurteilen zu können, möchte Greiner allerdings noch ein paar Tage abwarten.

Karin Grüner vom Ordnungsamt zeigt sich trotz der Beobachtungen optimistisch. „Selbst der Autofahrer ist ein Gewohnheitstier“, sagt sie. „Denkbar ist, dass die Übeltäter aus Gewohnheit über den Gehweg gefahren sind und die Poller zu spät registriert haben.“ Die Stadt habe nicht beabsichtigt, „den Gehweg auf ganzer Länge abzupollern. Die Situation wird in der Folgezeit sowohl von Polizei und Amt für öffentliche Ordnung beobachtet, inwieweit sie Wirkung entfaltet“. Von anderen Orten weiß sie: „Erfahrungsgemäß braucht eine verkehrsrechtliche Neuregelung eine gewisse Zeit, bis sie sich einpendelt.“