Die ästhetische Qualität des Zauns war eher fragwürdig, aber seinen Zweck als für jedermann zugängliches Kommunikationsmedium hat er erfüllt. Foto: privat

Die Bürgerbeteiligung am Bismarckplatz ist vorerst abgeschlossen. An einen Bauzaun konnte jeder noch seine Wünsche und Anregungen anheften. Die Vorschläge wurden nun gebündelt.

S-West - Der mit Zetteln behängte Zaun am Bismarckplatz wird verschwinden. Seine ästhetische Qualität war ohnehin eher fragwürdig, seinen Zweck als für jedermann allgemein zugängliches Kommunikationsmedium hat er allerdings erfüllt: „Viele bunte Notizen mit Wünschen und Anregungen und sogar einen kleinen Weihnachtsbaum aus Papier haben Bürgerinnen und Bürger an die Metallstäbe geheftet“, berichtet Annik Aicher vom Forum lebendiger Westen. Die Initiative hatte den Metallzaun Anfang November auf der Grünfläche vor der Elisabethenkirche errichtet, um die Bewohner im Westen anzuregen, sich beim Thema Umgestaltung des Bismarckplatzes einzuklinken.

Spaß & Erholung

Damit keine der Wünsche und Anregungen verloren ging, wurden sechs Wochen lang alle Zettel dokumentiert. Da die Bürgerbeteiligung vorerst abgeschlossen ist, hat das Forum zwischenzeitlich über das Ende der Aktion informiert und alle Zettel eingesammelt. Was die Bürger geschrieben hatten, „floss in die Liste der Wünsche und Meinungen der Bürgerbeteiligung mit ein“, versichern die Leute vom Forum. Nach Weihnachten wird der Zaun abgebaut und voraussichtlich anschließend in der Elisabethenanlage wieder aufgestellt. Auch dort sollen die Bürger ihre Ideen anpinnen.

In seiner Mitteilung hat das Forum alle Vorschläge und grundsätzlichen Vorstellungen über künftige Funktionsweisen des Bismarckplatzes zusammengefasst. So sei die mehrheitlich vorherrschende Meinung, dass der Platz „einen identitätsstiftenden Charakter für den Stuttgarter Westen“ habe. Die Kirche solle als Teil des Platzes „sichtbarer“ werden, und der Wochenmarkt müsse als wichtiger Bestandteil in den Planungen Beachtung finden.

Die Multifunktionalität des Geländes solle bestehen bleiben: „Eine Mischung aus Erholungs- und Veranstaltungsort mit einer familienfreundlichen Gestaltung wurde als Funktion des Platzes von den meisten Bürgerinnen und Bürgern favorisiert. Dabei soll die Trennungswirkung der Schwabstraße mit einer einheitlichen Gestaltung aufgehoben werden“, heißt es im Resümee des Forums.

Mehr Grün

Für viele Bürger seien verschiedene Sitzmöglichkeiten, eine multifunktionale Spielfläche sowie Wasserspiele in Form eines Bachlaufs, eines Brunnens oder einer Fontäne wichtige Aspekte der Gestaltung. Zudem wurden mehr Gaststätten mit Außenbewirtschaftung gewünscht. Einigen allerdings ist so viel Gestaltungswille auch suspekt: Sie meinen, „dass eine Neugestaltung des Bismarckplatzes nicht oder nur in geringem Maße notwendig ist“.

Einigkeit herrsche indessen darüber, dass der Verkehr beruhigt und reduziert werden müsse. „Dazu wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger eine Mischfläche für alle Verkehrsteilnehmer mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 oder 30 Kilometern in der Stunde. Die Veränderungen sollen einen optimalen Verkehrsfluss in der Schwabstraße aber nicht stören“, so Aicher vom Forum. Zudem werden laut Mitteilung mehr Bäume, mehr Grün sowie urbanes Gärtnern am Bismarckplatz und in der Elisabethenanlage gewünscht.