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Keinen Plan, wo Sie gut Essen gehen können? Entscheidungshilfe bietet unser Gastroführer „10 x 10 – Stuttgarts beste Restaurants“, der an diesem Freitag erscheint. In der Koproduktion von Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung, stellen wir die 100 besten Lokale der Stadt und Tipps für die Region vor.

Stuttgart - Die Auswahl ist groß, Lokale gibt’s in Stuttgart viele. Doch welche lohnen sich? Wir waren unterwegs, haben getestet und für Sie die 100 besten Lokale der Stadt plus 30 Tipps aus der Region zusammengestellt – in den Kategorien Spitzengastronomie, gehobene Küche, Schwäbisch, Italienisch, Asiatisch, International, Außengastronomie, Mittagstisch, Legenden und Biergärten. Hier ein Auszug aus dem Buch, die Einführung ins Kapitel Biergärten: Kaum kitzelt der erste Sonnenstrahl die Nase, zieht es uns ins Freie. An der frischen Luft zu sein tut einfach gut. Schön also, dass es Biergärten gibt. Dort kann man meist ab 1. Mai an sonnigen Tagen und lauen Abenden zwanglos sitzen, entspannen, reden, lachen, flirten, sprich: es sich gut gehen lassen.

Stellt ein Gastronom ein paar Tische und Stühle vor seine Wirtschaft, ist das aber noch lange kein Biergarten. Um einen geschützten Begriff handelt es sich zwar nicht, aber Biergärten gehören zur Kultur, zumindest wenn es nach den Bayern und ihrer Biergartenverordnung geht. Im Freistaat wurde der Biergarten schließlich erfunden. Und zwar vor mehr als 200 Jahren. Von König Maximilian I. Joseph von Bayern.

Dem Ganzen voraus ging ein Streit ums Bier. Genauer ging’s um die Frage, wer es wann und wo verkaufen darf. Um Bier frisch und kühl zu halten, hatten die Brauer tiefe Keller gebaut, diese mit Kies bedeckt und zum Schutz vor der Sonne mit Kastanien bepflanzt. Eine lauschige Atmosphäre, die die Bürger dazu verführte, ihr Bier statt zu Hause oder in der Wirtschaft immer öfter direkt beim Bierkeller zu trinken.

Am 4. Januar 1812 erteilte König Max I. den Brauern daher offiziell die Ausschankerlaubnis. Was die Wirte auf die Barrikaden brachte, fürchteten sie doch ums Geschäft. Was nun? Kurz gesagt: Um den Streit zu schlichten, wurde es den Brauern verboten, neben Bier auch noch Speisen zu verkaufen. Wer zur Maß etwas essen wollte, musste somit wieder ins Gasthaus.

Doch die Bürger waren findig – und brachten sich ihr Vesper einfach selbst mit. Was ein echter Biergarten sein will, erlaubt das den Gästen übrigens heute noch, obwohl dort Klassiker wie Wurstsalat, Schnitzel, Obazda und im Schwabenland natürlich auch Maultaschen und Fleischküchle auf der Karte stehen. Die Getränke jedoch kauft man, oft in Selbstbedienung, stets beim Wirt. Alles andere wäre unschicklich.

Die Idee, im Sommer Getränke und Essen im Freien anzubieten, verbreitete sich bald in ganz Deutschland. Und so sitzen heute auch in Stuttgart Scharen von Menschen auf Bierbänken oder an kleinen und größeren Tischen beisammen – Junge und Alte, Geschäftsleute und Spaziergänger, Studierte und Arbeiter. Man kennt sich oder macht sich bekannt. Man lebt und lässt den anderen leben. Im Biergarten gibt’s eben keine sozialen Schranken.

Gestritten wird heute noch – etwa darüber, welcher der schönste Biergarten in Stuttgart ist: das Waldheim Heslach, das auf eine über 100-jährige Tradition zurückblickt und traumhaft im Grünen liegt? Der Biergarten im Schlossgarten, mitten in der Stadt und mit Blick auf die S-21-Baustelle? Oder doch das Tschechen und Söhne auf der Karlshöhe mit grandioser Aussicht auf den Talkessel? Eins ist klar: Jeder Biergarten bietet Erholung und hat seine Fans. Unsere Favoriten verraten wir Ihnen in unserem Gastronomieführer „10 x 10“.

Die Rubriken Auf ins Freie! Im neuen Gastronomieführer „10 x 10 – Stuttgarts beste Restaurants“ gehen wir besonders auf die Bedürfnisse der Menschen nach Freiluft-Gastronomie ein. In zwei Kapiteln widmen wir uns den besten Biergärten in der Stadt sowie den Lokalen mit den schönsten Terrassen. Ansonsten geht es um Spitzengastronomie ebenso wie um die Legenden in der Stadt.

Der Verkauf Der Gastro-Führer hat 182 Seiten, kostet 7,90 Euro und ist von Freitag, 12. Juni, an im Handel erhältlich. Die Verkaufsstellen finden Sie hier.