Eine Polizeibeamtin sichert den Tatort am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus in Berlin. Ein Mann hat sich hier am Freitag nach Angaben der Polizei selbst mit einem Messer verletzt und wurde angeschossen. Wenig später erlag er seinen Verletzungen. Foto: dpa

Ein nackter Randalierer ist in Berlin ums Leben gekommen. Der Mann hatte sich mit einem großen Messer selbst verletzt. Dann kam die Polizei. Ein Schuss aus einer Dienstwaffe fiel.

Berlin - Der Nackte, der am Freitag im Berliner Zentrum mit einem Sägemesser einen Polizisten bedrohte, wurde erschossen. Die Obduktion habe ergeben, dass der Mann durch den Schuss aus einer Polizeipistole einen Lungendurchschuss erlitt und daran starb.

Beamte handelte wohl in Notwehr

Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, der dpa. Es spreche einiges für Notwehr des Beamten, sagte der Sprecher. Die genauen Umstände würden jetzt geprüft.

Der Tote soll nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft ein 31 Jahre alter Berliner sein. Er hatte laut Polizei in einem Brunnen auf einen Beamten, der ihn dort herausholen wollte, mit einem 20 Zentimeter langen Messer losgehen wollen. Zuvor hatte er sich selbst verletzt.

Eine Passantin war auf den Nackten mit dem Messer in dem Brunnen aufmerksam geworden und hatte sich laut Polizei an einen Wachposten vor dem nahen Dienstsitz von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gewandt. Der Wachschützer alarmierte die Polizei. Ein Funkwagen mit zwei Beamten fuhr zu dem Brunnen. Einer der Polizisten sei zu dem blutenden und fuchtelnden Mann in den Brunnen gestiegen, der andere sei davor stehen geblieben, wie ein Sprecher der Polizei berichtete.

Mann hatte sich selbst verletzt

Auf Forderungen, das Messer wegzulegen, habe der Angreifer nicht reagiert. Er habe sich das Werkzeug an den Hals gelegt, da habe er schon eine Bauchverletzung gehabt. Auf die Frage, ob der Mann einen geistig verwirrten Eindruck gemacht habe, hieß es lediglich: "Es war kein übliches Verhalten."

Der Mann habe sich durch die Polizisten nicht beruhigen lassen. Ganz im Gegenteil: Er sei auf den Beamten im Brunnen zugegangen, dieser habe nicht zurückweichen können. "In der gefährlichen Situation hat der andere die Waffe gezogen und einen Schuss abgegeben", so der Sprecher.