Kerzen und Gedenkbriefe stehen in Endingen auf dem Stadtbrunnen. Nach dem Mord an einer 27-jährigen Joggerin hat die Polizei nun eine Belohnung ausgesetzt. Foto: dpa

Zur Aufklärung zweier ungeklärter Frauenmorde im Raum Freiburg setzen die Ermittler auf Belohnungen in fünfstelliger Höhe. In den beiden Fällen wurden für Hinweise insgesamt 60.000 Euro ausgesetzt.

Freiburg - Zur Aufklärung zweier ungeklärter Frauenmorde im Raum Freiburg setzen die Ermittler auf Belohnungen in fünfstelliger Höhe. In den beiden Fällen wurden für Hinweise insgesamt 60.000 Euro ausgesetzt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. 35.000 Euro seien für den Mord in Freiburg ausgelobt, 25.000 Euro für den in Endingen. Gezahlt werde eine Belohnung für Angaben, die zur Ergreifung des oder der Täter führen. Mitte Oktober war in Freiburg eine 19-jährige Studentin vergewaltigt und getötet worden, der Täter ist unbekannt. Drei Wochen später wurde in Endingen bei Freiburg eine 27 Jahre alte Frau von einem Unbekannten vergewaltigt und ermordet. Sie war allein zum Joggen aufgebrochen und nicht zurückgekehrt.

Offen ist, ob die beiden ungeklärten Mordfälle zusammenhängen. Die Polizei hat nach eigener Aussage keine Hinweise darauf, kann es aber nicht ausschließen. Die bisherigen Ermittlungen waren in beiden Fällen ins Leere gelaufen, die Polizei tappt weiter im Dunkeln.

12.000 Euro von der Staatsanwaltschaft, der Rest von Privat

Von der Staatsanwaltschaft kommen den Angaben zufolge nun insgesamt 12.000 Euro Belohnung, das weitere Geld stamme von privater Seite. Mehrere Personen hätten sich beteiligt, dies helfe möglicherweise bei den Ermittlungen. Weitere Angaben hierzu machten die Ermittler nicht. In beiden Fällen laufen noch DNA-Untersuchungen. Bisher hatten diese kein entscheidendes Ergebnis gebracht. Beide Fälle hatten in der Bevölkerung Verunsicherung ausgelöst.

Im Fall der ermordeten Studentin in Freiburg ruft die Polizei zudem zu Hinweisen an der dortigen Universität auf. Über eine Online-Befragung sucht sie Besucher der Semestereröffnungsparty „Big Medi Night“ der Fachschaft Medizin in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober. Die 19-Jährige hatte diese Party besucht und wollte danach mit dem Fahrrad alleine nach Hause fahren. Nach wenigen Kilometern wurde sie Opfer des tödlichen Verbrechens. Die Polizei hat bisher nach eigenen Angaben knapp 200 Partybesucher vernommen, ohne so auf die Spur des unbekannten Täters zu kommen.