Die Bahn will beim Sicherheitspersonal aufstocken. Foto: dpa

Nach den Gewalttaten in Deutschland will die Bahn aufstocken: Mehr Sicherheitskräfte sollen eingesetzt werden. Das kündigte die Bahn zur Vorlage ihrer Halbjahresbilanz an.

Berlin - Mit mehr Sicherheitspersonal will die Deutsche Bahn auf die jüngsten Gewalttaten in Deutschland reagieren. „Wir planen, in den nächsten Jahren bei der DB Sicherheit zusätzlich mehrere Hundert Mitarbeiter einzustellen sowie deren Ausbildung und Qualifizierung zu verbessern“, teilte Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch in Berlin zur Halbjahrespressekonferenz des Unternehmens mit. Er bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Mittwoch).

Die Sicherheitskräfte sollen in Zügen und Bahnhöfen eingesetzt werden und die Arbeit der Bundespolizei unterstützen, wie es hieß. Derzeit seien etwa 3700 Bahn-Sicherheitsleute und 5000 Beamte der Bundespolizei im Einsatz. Die Bahn legte am Mittwoch auch neue Zahlen vor: Im ersten Halbjahr verbesserte sie ihr Geschäftsergebnis.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ohne Sonderfaktoren (Ebit bereinigt) lag nach Unternehmensangaben bei 1,007 Milliarden Euro, das sind 117 Millionen Euro oder 13,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg geringfügig um 0,2 Prozent auf 20,03 Milliarden Euro, wie der bundeseigene Konzern mitteilte.

Im Fernverkehr mit ICE und Intercity stieg die Zahl der Fahrten um 10,6 Prozent auf 66,7 Millionen. Bahnchef Grube sprach von „ersten wirtschaftlichen Erfolgen“ des vor einem Jahr begonnenen Konzernumbaus. Zur Rekord-Fahrtenzahl trug nach Bahnangaben bei, dass seit dem Winter die Neubaustrecke Erfurt-Halle/Leipzig in Betrieb ist. Zudem wurden mehr Fahrkarten mit Aktions-Sparpreisen angeboten.

Der Umsatz im Fernverkehr wuchs entsprechend um 90 Millionen Euro oder 4,7 Prozent auf 2,006 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit, ohne Sonderfaktoren) sank jedoch um 3 Millionen Euro oder 5,3 Prozent auf 54 Millionen Euro. Zudem verlor der Bundeskonzern weiter Marktanteile im Regionalverkehr. Dort sank seine Verkehrsleistung um 3,3 Prozent.

Auch angesichts des Attentats in einem Regionalzug bei Würzburg will die Bahn noch stärker in den Ausbau der Sicherheit investieren, wie der Konzern mitteilte. Zur Abwehr möglicher Terroranschläge habe die Bahn zusammen mit dem Bundesinnenministerium im vergangenen Jahr einen Ausbau der Videoüberwachung beschlossen.