Der Nikolaus und der Weihnachtsmann sehen sich gar nicht so unähnlich. (Archivbild) Foto: dpa/Felix Kästle

Coca-Cola soll es zu Verdanken gewesen sein, dass der Weihnachtsmann heute so aussieht, wie er aussieht: mit langem Rauschebart und rotem Gewand. Dabei handelt es sich jedoch um einen Trugschluss. Ein Deutscher war dafür verantwortlich.

Der Weihnachtsmann ist – anders als das Christuskind und der Nikolaus – eine reine Erfindung der Neuzeit, eine Kunstfigur, die mit weißem Rauschebart und einem roten Gewand den Kindern an Weihnachten angeblich die Geschenke bringt.

Ein Mythos grassiert nach wie vor über die Entstehung seines Aussehens. Das Unternehmen Coca-Cola soll in einer Werbekampagne den Weihnachtsmann erstmalig so dargestellt haben, wie er heute stets abgebildet wird. Das ist jedoch ein Irrtum.

Ein Deutscher verpasste dem Weihnachtsmann sein Aussehen

Tatsächlich soll der Bischof Nikolaus von Myra bereits eine rote Bischofsrobe getragen haben. Das geht aus einem Artikel des Wissensmagazins GEO hervor. Ikonenbilder von Nikolaus von Myra mit seinem roten Gewand gehen zurück bis ins 13. Jahrhundert und sind heute noch in diversen Museum wie etwa in Nowgorod zu sehen.

Was viele nicht wissen: Bei dem Bischof, der vor vielen Jahrhunderten gelebt und viel Gutes getan haben soll, verschmelzen zwei historische Personen zu einer Person: Nikolaus von Myra, Bischof einer Stadt in der heutigen Türkei. Und Nikolaus von Sion, einem Ort unweit von Myra. Beide Männer sollen zahlreiche Wunder vollbracht, anderen Menschen geholfen und finanziell unter die Arme gegriffen haben.

Daraus entstanden ist das Bild des Heiligen Sankt Nikolaus, der in Deutschland mittlerweile gewissermaßen in einer Doppelrolle auftritt: als jener historische Nikolaus und als Weihnachtsmann-Vorlage, der – je nach Tradition – mehr oder weniger heimlich zum Heiligabend die Geschenke bringt.

Im süddeutschen Raum wird der Nikolaus beziehungsweise Weihnachtsmann noch immer eher traditionell dargestellt, mit einem Bischofsgwand, einem Stab und einer Mitra auf dem Kopf, während er im Norden eher als gemütlicher alter Mann gezeigt wird – ähnlich der Figur von Coca-Cola.

Eine der einflussreichsten Zeichnungen des Weihnachtsmannes aus dem 19. Jahrhundert stammt von einem deutschen Einwanderer und Karikaturisten namens Thomas Nast. Er zeichnete 1863 für das Politmagazin „Harpers Weekly“ einen etwas dickeren Mann mit langem Bart, der Geschenke verteilte. Dieser frühe Santa Claus inspirierte vermutlich Jahre später den Cola-Illustrator Haddon Hubbbar Sundblom.

Im süddeutschen Raum mit Bischofsgewand, Stab und Mitra

Aber auch wenn Coca-Cola nicht verantwortlich für das Aussehen des Weihnachtsmannes war, wurde die Figur durch die Werbekampagne des Konzerns noch bekannter und peux-a-peux zu einem festen Bestandteil von Weihnachten.