Zum Gedächtnis an die ermordete Frau haben im November 2016 Menschen Kerzen auf dem Stadtbrunnen in Endingen aufgestellt. Foto: dpa

Im Mordfall Endingen hat die Polizei um Rechtshilfe aus dem Ausland gebeten. Denn gegen den inhaftierten Verdächtigen stehen weitere Vorwürfe im Raum.

Endingen - Im Fall einer ermordeten Joggerin aus Endingen hat die Polizei in Baden-Württemberg das Ausland um Hilfe gebeten. „Es laufen Rechtshilfeverfahren mit verschiedenen europäischen Ländern, darunter mit Rumänien“, bestätigte ein Polizeisprecher am Donnerstag Medienberichte. Es gehe um eine Überprüfung, ob der mutmaßliche Täter, dem auch ein Mord im österreichischen Kufstein zur Last gelegt wird, für weitere Straftaten in Frage komme.

In Haft ist ein 40-jähriger Fernfahrer aus Rumänien. Ihm wird vorgeworfen, im vergangenen Herbst die Joggerin in Endingen (Kreis Emmendingen) vergewaltigt und ermordet zu haben. Knapp drei Jahre davor soll er eine junge Französin in Österreich missbraucht und umgebracht haben. Die Ermittler kamen dem Mann mithilfe von österreichischen Mautdaten und einer DNA-Analyse auf die Schliche. Er bestritt in ersten Vernehmungen die Vorwürfe, schweigt laut Polizei nun aber ganz.

Im Heimatland des Rumänen prüft die Staatsanwaltschaft, ob der 40-Jährige auch für den Mord an einer dritten Frau verantwortlich sein könnte. Es handele sich dabei um eine 27 Jahre alte Anhalterin, die 2004 in Rumänien von einem Unbekannten vergewaltigt und erwürgt wurde.