Das neue Einkaufszentrum zieht die (Auto-)Massen an Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das Milaneo müsse verstärkt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel werben, fordern die Grünen, anstatt Parkgutscheine zu verlosen. Und die Stadt müsse das für die Stadtmitte geplante Parkraummanagement schneller umsetzen.

Stuttgart - Der Auto-Zustrom zum neuen Einkaufszentrum Milaneo an der Ecke Heilbronner und Wolframstraße hat es am vergangenen Samstag erneut in die Staunachrichten geschafft. Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat kommentierten die Blechlawine am Montag in einem Antrag mit „Verkehrschaos wie geplant“ und fordern von der Stadtverwaltung, „das entstandene Chaos, insbesondere für die angrenzenden Bewohner, irgendwie in den Griff zu bekommen“. Das städtische Ordnungsamt will vom ersten Advent (30. November) an jeden Samstag mit mobilen Schranken und entsprechendem Personaleinsatz zwei Wohnstraßen beim Pragfriedhof von parkenden Einkäufern frei halten. Der Sondereinsatz ist bis zum 6. Januar 2015 befristet.

Das ist den Grünen zu wenig. Sie beantragen die verstärkte Verkehrsüberwachung in den Wohngebieten. Andrea Poul, Managerin des Einkaufscenters, äußerte bei der „Mittendrin“-Veranstaltung der Stuttgarter Nachrichten zum Thema Handel Verständnis für derartige Maßnahmen. Ein Strafzettel könne lehrreich sein: „Der Kunde muss lernen, ins Parkhaus zu kommen“, hatte Poul gesagt. Allerdings ist die eigene Garage mit ihren 1160 Stellplätzen an Samstagen ausgelastet. „Seit der Milaneo-Eröffnung sind wir an Samstagen gut ausgelastet bis voll, es freut uns, dass wir verstärkt angefahren werden“, beschreibt ein Bereichsleiter der B + B Parkhaus GmbH die Wirkung des Centers auf die von B + B betriebene Garage in der Jägerstraße 19 nahe der alten Bahndirektion.

Das Milaneo müsse verstärkt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel werben, fordern die Grünen, anstatt Parkgutscheine zu verlosen. Und die Stadt müsse das für die Stadtmitte geplante Parkraummanagement schneller umsetzen. Weitere Forderungen der Grünen-Fraktion sind Taktverdichtungen am Abend für die Stadtbahnlinie U 5 und die Verbesserung des alten Parkleitsystems in der Innenstadt.

Der Betreiber wollte ursprünglich 2000 Parkplätze anbieten - das wurde jedoch von Verwaltung und Gemeinderat abgelehnt.