Seit Jahresbeginn sind mehr als 3000 neue Migranten auf der Insel angekommen. Foto: Petros Karadjias/AP/dpa

Die zyprische Küstenwache rettet erneut viele Migranten, hauptsächlich Syrer, aus überfüllten Booten. Die Auffanglager der Insel seien nunmehr überfüllt, heißt es.

Nikosia - In der Nacht hat die zyprische Küstenwache östlich der Insel 263 Migranten aus zwei übervoll besetzten Booten in Sicherheit gebracht.

Seit dem Wochenende sei somit die Zahl der Menschen, die jeweils vom Libanon aus in See gestochen sind, um nach Zypern und damit in die EU zu gelangen, auf 739 gestiegen, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK). Es handele sich fast ausschließlich um Syrer, darunter viele Kinder, hieß es weiter. Die Auffanglager der Insel seien nunmehr überfüllt.

Bereits am Dienstag hatte wegen der zahlreichen Neuankünfte der zyprischer Nationale Sicherheitsrat getagt. Die Ergebnisse des Treffens unter Präsident Nikos Christodoulidis wurden nicht öffentlich gemacht, doch die Zeitung "Phileleftheros" berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise, dass Nikosia in Brüssel dafür plädieren wolle, mit dem Libanon einen ähnlichen Deal zu schließen wie mit Ägypten. Im Februar hatte sich die EU angesichts steigender Flüchtlingszahlen mit Kairo auf eine engere Zusammenarbeit sowie Finanzhilfen in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro geeinigt.

Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Zypern laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren bei weitem die meisten Asylanträge pro Jahr im Vergleich zu anderen EU-Staaten. Seit Jahresbeginn sind mehr als 3000 neue Migranten auf der Insel angekommen.