Im Südwesten wird wieder gestreikt. (Symbolbild) Foto: dpa

Die IG Metall im Südwesten läuft sich warm: Am Mittwoch soll es im Südwesten zum vorläufigen Höhepunkt bei den Warnstreiks im Land kommen.

Stuttgart - Tausende Beschäftigte haben sich auch am Dienstag an Warnstreiks und Kundgebungen der Metall- und Elektrobranche im Südwesten beteiligt. Etwa 1000 Menschen versammelten sich am Morgen zu einer Kundgebung mit Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht beim Mercedes-Benz-Werk in Gaggenau. Die Arbeitgeber hätten den Ernst der Lage nicht erkannt, sagte Brecht und kritisierte, dass die Arbeitgeberbank bei den jüngsten Verhandlungen zu großen Teilen leer geblieben sei.

Auch andernorts beteiligten sich Beschäftigte an Kundgebungen und Warnstreiks. Im Telefunkenpark in Heilbronn etwa kamen nach Gewerkschaftsangaben gut 900 Menschen zusammen. Weitere Kundgebungen fanden bei Heidelberger Druckmaschinen in Wiesloch statt, auch bei John Deere in Mannheim versammelten sich etwa 1000 Beschäftigte. An den ersten drei Warnstreiktagen haben sich damit nach Gewerkschaftsangaben 65 000 Beschäftigte an Aktionen beteiligt.

Vergangene Woche waren die Gespräche für die 800 000 Beschäftigten im Südwesten kurz vor Ablauf der Friedenspflicht ohne Ergebnis abgebrochen worden. Nach dem neuen Angebot der Arbeitgeber sollte es ab April eine Entgeltsteigerung in zwei Stufen geben, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf insgesamt 2,1 Prozent summiert. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent.

Am Mittwoch kommt es nach den Plänen der IG Metall zu einem vorläufigen Höhepunkt der Warnstreiks. Die Gewerkschaft rechnet zur Wochenmitte damit, dass 45 000 Beschäftigte in mehr als 200 Betrieben - unter anderem auch bei Audi in Neckarsulm und Daimler in Stuttgart und Sindelfingen - ihre Arbeit niederlegen.

„Wir erwarten von den Arbeitgebern ein Signal, dass es sich lohnt, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, sagte Landesbezirksleister Roman Zitzelsberger. Die Gespräche im Südwesten sollen voraussichtlich am 11. Mai fortgesetzt werden. „Bis dahin steigern wir den Druck weiter, um die Arbeitgeber zur Einsicht zu bewegen.“