Die Polizei in Helsinki hat einen 18-jährigen Marrokaner festgenommen. Foto: dpa/Lehtikuva

Die Polizei vermutet Terror als Motiv für den Messerangriff in der Stadt Turku. Der 18 Jahre alte Verdächtige griff offenbar nicht wahllos Passanten an.

Helsinki - Die Messerattacke mit zwei Toten und acht Verletzten in der finnischen Stadt Turku wird von der Polizei inzwischen als Terroranschlag eingestuft.

„Über Nacht“ seien zusätzliche Informationen eingegangen, nach denen nun wegen Mordes und versuchten Mordes „mit terroristischer Absicht“ ermittelt werde, erklärte die Polizei in der Stadt im Süden Finnlands am Samstag. Tatverdächtig ist ein 18-jähriger Marokkaner, der von der Polizei angeschossen wurde und noch nicht vernommen werden konnte. Die Polizei nahm in der Nacht in einer Wohnung in Turku fünf Verdächtige fest.

Die Rolle der Festgenommenen werde untersucht, es stehe nicht fest, dass sie mit der Messerattacke in Verbindung stünden, sagte Kommissar Markus Laine. Die Festgenommenen hätten jedoch im Kontakt mit dem Tatverdächtigen gestanden. „Wir glauben, dass der Attentäter gezielt Frauen angriff“, sagte Superintendentin Christa Granroth.

Bei den zwei Getöteten handelte es sich um finnische Frauen, unter den acht Verletzten waren sechs Frauen und zwei Männer. Einer der Männer wurde verletzt, als er einer angegriffenen Frau helfen wollte, der zweite, als er sich dem Attentäter entgegenstellte.

Der mutmaßliche Täter hatte am Freitag mit einem Messer Passanten attackiert, bis Polizisten ihn mit Schüssen in den Oberschenkel stoppten. Er wurde im Krankenhaus behandelt. Bei dem Angreifer handelt es sich laut Polizei um einen Marokkaner, der Anfang 2016 nach Finnland kam und Asyl beantragte.