Offen für neue Einblicke: Mikroskopieren im Messelabor Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

50 000 Menschen zog der Messeherbst am ersten Wochenende an. Das traditionell besonders starke zweite Wochenende lockt nochmals mit sieben Messen. Entsprechend hoffen die Veranstalter darauf, dem Vorjahresrekord von 180 000 Besuchern erneut nahe zu kommen.

Stuttgart - Peter Csavajda ist sichtlich zufrieden. Der Präsident des N-Clubs International hat ein beeindruckendes Zusammentreffen von Modelleisenbahnern aus aller Welt organisiert, die sich nun auf der Modell Süd tummeln. „Es ist toll zu sehen, wie Norweger, Italiener und Schweizer hier ihre Module aufbauen. Dieser Bereich der Ausstellung ist wirklich etwas Besonderes. Hier trifft sich eine echte Gemeinschaft. Heute Abend veranstalten wir ein großes Standfest und jeder bringt etwas mit: Da gibt es dann finnischen Elch, spanischen Schinken und französischen Wein.“ Ein besonderes Schmuckstück ist der maßstabsgerechte Nachbau des Stuttgarter Fernsehturms an einer der Miniaturbahnstrecken.

Technik und Tischfußball: Das Modellbau-Eldorado, das auch ein Areal für Flugzeugliebhaber und ein Bassin umfasst, in dem man Boote steuern und seinen Modellboot-Führerschein machen kann, ist nur eine von sechs freizeitorientierten Ausstellungen, die der Messeherbst bereithält. Gleich nebenan findet sich die Hobby und Elektronik mit ihrem vielfältigen Angebot. Auf der Rockstar-Stage können auch Laien virtuell die E-Gitarre quälen, andernorts warten die Superhelden von Marvel auf den geneigten Zocker. In der „Maker Space“, der Plattform für kreatives Schaffen mit neuen Technologien, präsentiert sich erstmals die Universität Stuttgart. „Wir wollen zeigen, dass Wissenschaft keine trockene Sache ist“, gibt Michael Waldbauer zu verstehen. Der Leiter des Rektoratsbüros der Hochschule sieht die Messe als ideale Plattform, um Jugendlichen und Schulabgängern Freude am kreativen Umgang mit Technik zu vermitteln. Einer der Höhepunkte am Stand ist ein Tischfußballkicker, an dem der Mensch gegen die Maschine antreten muss. Spielerisch geht es auch auf der Spielemesse zu. Ob Brettspiel oder Fantasy-Rollenspiel mit Stift und Würfel: Das Angebot ist breitgefächert. Einen Schwerpunkt bilden in diesem Jahr die Themen Bildung und Lernspiele. So findet sich in Halle 1 ein rollendes Labor mit Mikroskopen. Ein Wissenschafts-Entertainer wird in den kommenden Tagen immer wieder für unterhaltsame Aha-Effekte sorgen. Weniger lehrreich, dafür aber schön bunt und beeindruckend in den Abmessungen gestaltet sich die Luftballonecke mit regelrechter Architektur aus aufgeblasenen Hohlkörpern. Das sieht fast schon rekordverdächtig aus.
 
Basteln und Backen: Ausstellerrekorde kann die Kreativ in diesem Jahr verzeichnen: Mehr als 270 Anmeldungen gingen bei der Messe ein. Täglich finden mehr als hundert Workshops rund um Nähen, Häkeln, Stricken, Origami oder Floristik statt. Auch die Künstlergalerie, die zum dritten Mal Teil der Messe ist, hat sich vergrößert: Auf 300 Quadratmetern präsentieren sich doppelt so viele Teilnehmer wie im Vorjahr. Unter ihnen auch die Ludwigsburger Kalligrafie-Expertin Sigrid Artmann mit ihren Schriftbildern. Besonders freut sich die gelernte Industriekauffrau, dass sie die Urkunden für Kritiker- und Publikumspreis gestalten durfte, die im Rahmen der Schau verliehen werden: „Ich denke, die Sieger werden sich über diese besonderen Erinnerungsstücke freuen.“ An diesem Freitag eröffnen zudem die Eat & Style und die Babywelt – zwei Ausstellungen, die für ein paar verblüffende Entdeckungen gut sind. Während in Halle 7 die Geschmacksnerven zwischen veganem Backwerk und Craft Beer auf Entdeckungsreise gehen, wird in Halle C 2 unter anderem der Babymop vorgestellt. Die Kombination aus Babystrampler und Wischmop soll dafür sorgen, dass sich schon die Kleinsten im Haushalt nützlich machen.
 

Vom 21. bis 23. November sieht das Angebot des Messeherbstes so aus: Familie & Heim (Hallen 4, 6 und 8), Hobby & Elektronik (Halle 5), Spielemesse (Halle 1), Kreativ (Halle 1), Modell Süd (Halle 3), Babywelt (Halle C 2), Eat & Style (Halle 7). Die Hallen sind jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 12 (ermäßigt 9) Euro. Weitere Infos unter: www.messe-stuttgart.de/pages/messeherbst.