Das Landgericht Konstanz hat einen 80-jährigen Räuber zu mehreren Jahren Haft verurteilt. (Archivfoto) Foto: dpa

Weil er am Bodensee und im Schwarzwald Ende 2015 mehrere Supermärkte mit einer täuschend echt aussehenden Waffe überfallen hat, muss ein 80-Jähriger mehr als sechs Jahre ins Gefängnis.

Konstanz - Nach Raubüberfällen auf Supermärkte ist ein 80-Jähriger am Dienstag vor dem Landgericht Konstanz zu einer Haft von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Die Kammer folgte dabei der Forderung der Staatsanwaltschaft - die Verteidigung hatte eine Strafe von weniger als sechs Jahren gefordert. Das Urteil sei noch milde, sagte der Vorsitzende Richter bei der Begründung. „Das ist nur vor Ihrem hohen Alter zu rechtfertigen.“.

Taten gestanden

Der 80-Jährige hatte die Taten zum Prozessauftakt am Dienstag gestanden und sich bei den Opfern entschuldigt. Das habe man positiv bewertet, sagte der Richter. Ein niedrigeres Strafmaß sei angesichts der schweren Raubüberfälle aber nicht möglich gewesen. „Wir können nur hoffen, dass es Ihr letzter Auftritt vor Gericht war.“

Bei seinen Beutezügen Ende 2015 war der 80-Jährige immer nach dem gleichen Schema vorgegangen: Er legte an der Kasse einen billigen Artikel vor und zog dann eine Softairpistole. Mit der täuschend echt aussehenden Waffe bedrohte er die Mitarbeiter und forderte Geld. Insgesamt erbeutete er rund 5000 Euro.

Die Verteidigerin des Mannes hatte das Bild eines einsamen und hilflosen Seniors gezeichnet. Der Mann war erst Anfang 2015 nach einer mehrjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden und habe „sein Leben nicht auf die Reihe gekriegt“, sagte sie. „Man steht nach langer Haft plötzlich auf der Straße und weiß nicht weiter. Das ist schon bitter.“