Die Wand der Bahnhofsunterführung ist großflächig besprüht worden. Foto: Sandra Brock

Nur einen Monat, nachdem der Schulcampus großflächig besprüht worden ist, ist nun auch die Bahnhofs-Unterführung betroffen.

Marbach - Seit rund anderthalb Jahren ziehen vier großflächige Kunstwerke an der Bahnhofsunterführung in Marbach die Blicke auf sich. Das Künstlerduo Felix und Manuel Seiter thematisiert mit seiner aufwendigen Malerei Friedrich Schiller, Tobias Mayer, die Altstadt und die Bahn. Seit dem Oster-Wochenende wird dieser Blick gestört – durch ein großflächiges Graffito, das mit den Seiter-Kunstwerken rein gar nichts zu tun hat und das sicherlich als Schmiererei betitelt werden kann.

Auf rund 20 Quadratmetern, bis hinauf zur Decke, sind in silberner Schrift die Zahlen 672 zu lesen. Bei der Marbacher Stadtverwaltung sei das Thema bereits registriert worden, lässt Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling auf Nachfrage ausrichten. Genaueres wisse man jedoch noch nicht darüber. Bei der Polizei jedenfalls ist keine Anzeige erstattet worden, sagt Tatjana Wimmer, Pressesprecherin am Polizeipräsidium in Ludwigsburg. „Ohne Anzeige ist es für uns natürlich auch schwierig auszuwerten, ob es bei diesen Taten zuletzt zu Häufungen gekommen ist. In Marbach ist uns da derzeit zumindest nichts bekannt“, erklärt sie.

Das Sprühen selbst gilt als Sachbeschädigung, die je nach Alter unterschiedlich geahndet werde, meint Tatjana Wimmer. Jüngere Täter müssten inzwischen meistens entsprechende Flächen säubern und Arbeitsstunden leisten, auf ältere Sprayer komme meist je nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts eine Geldstrafe zu. Froh, dass seine Werke nicht von der Schmiererei betroffen sind, ist der Marbacher Künstler Manuel Seiter: „In den anderthalb Jahren hat es da auch nie Probleme gegeben. Ich denke, da ist der Respekt schon noch vorhanden.“