Simon Pegg in „Mission: Impossible 5“ Foto: dpa/ Paramount Pictures

Der britische Komödiant Simon Pegg hat sich als technisch versierter Agent Benji Dunn in die Herzen der „Mission: Impossible“-Fans gespielt. Im fünften Teil ist seine Rolle wichtiger denn je, er versucht sogar, sich zu prügeln, und sorgt wie immer für trockenen Humor.

Mr. Pegg, wie viel wussten Sie über den Plot, als vergangenen Sommer die Dreharbeiten begannen?
Ich wusste so gut wie gar nichts. Weder sah ich vorher das Drehbuch, noch wusste ich, worum es im fünften Teil gehen würde. Ich wusste nur, dass wir in Wien mit den Dreharbeiten anfangen würden, und darüber war ich sehr erfreut, weil es für mich der erste Besuch in dieser wunderschönen Stadt war.
Moment mal! Sie akzeptierten es, in einem Film mitzuspielen, über den Sie gar nichts wissen?
Das nennt man vertragliche Auflagen (lacht). Als ich 2006 für meinen ersten „Mission: Impossible“-Film unterschrieb, ging ich damit die Verpflichtung ein, für weitere Fortsetzungen zur Verfügung zu stehen. Darüber bin ich sehr glücklich, denn es war doch wieder sehr aufregend.
Inwiefern?
Ich hatte mich darauf gefreut, unter der Regie von Christopher McQuarrie zu arbeiten, und mit Tom Cruise arbeite ich sowieso sehr gern. Es bedeutet immer viel Spaß, in solchen großen Filmen mitzuspielen, und ich wusste auch, was man von mir erwarten würde, insofern bin ich auch nicht ganz blind zum ersten Drehtag gekommen.
In der neu aufgelegten „Star Trek“-Kinoreihe spielen Sie die Rolle des Raumschiff-Mechanikers Scotty, und auch in „Star Wars“ werden Sie zu sehen sein. Bleibt Ihnen bei diesen Verpflichtungen noch die Zeit für andere Projekte?
Ein neuer „Mission: Impossible“- oder „Star Trek“-Film entsteht nur alle drei bis vier Jahre, dazwischen ist viel Zeit, die man sich nur gut organisieren muss. Für jeden großen Film versuche ich mir gleich mehrere kleine Projekte zu suchen, die persönlicher sind und – sagen wir mal – weniger massenunterhaltend.
Aber letztlich bestimmt dann doch das Studio Paramount, wann Sie für Ihren nächsten „Mission: Impossible“-Auftritt wieder antanzen müssen . . .
Das ist der Preis, den man zahlen muss, was aber nicht heißt, dass ich das als etwas Schreckliches empfinde. Ich drehe große Blockbuster genauso gern wie die kleinen Filme. Es ist aber schon so, dass Paramount letztlich das Recht hat, mir zu sagen, wann ich wo zu sein habe. Bisher ist das für mich aber immer gut gelaufen, vielleicht wird es eines Tages mal nicht so sein, und ich werde es ihnen übel nehmen.
Wie würden Sie Tom Cruise als Kollegen beschreiben?
Er ist ein richtiger Profi, der über die Jahre ein geniales Verständnis dafür entwickelt hat, was es heißt, beim Film zu sein. Daher ist der Prozess des Filmemachens immer eine große Freude mit ihm. Er ist dabei sehr großzügig. Es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen, wie er vom Drehbuch bis zu den Kostümen alles im Griff hat und Dinge bemerkt, bevor die verantwortlichen Abteilungen darauf stoßen würden.
Er macht vor allem alle Stunts selbst – hier hängt er sich an die Außenseite eines Flugzeugs, während es abhebt. Überkommt Sie da nicht der Wunsch, das auch zu können?
Nein! Warum sollte ich mich auf so etwas einlassen? Aber ich freue mich natürlich für Tom, dass er diese Risiken gern auf sich nimmt, damit es auf der Leinwand genauso echt wirkt, wie er es tatsächlich erlebt hat. Ich selbst habe aber wirklich keine Sehnsucht danach, ihm nachzueifern – auch wenn wir am Set stets die beste Stunt-Crew hatten, um für absolute Sicherheit zu sorgen.
Lassen Sie sich überhaupt auf gefährliche Dinge ein?
Doch, ich liebe mein Snowboard, mit dem ich gern meine Wochenenden verbringe, wenn möglich. Tom hat mir auch mal eins geschenkt. Aus versicherungstechnischen Gründen ist es mir aber nicht erlaubt, während der Dreharbeiten damit Sport zu betreiben. Denn wenn ich mich dabei verletzen würde, gäbe es großen Ärger.
In „Mission: Impossible“ sind Sie der Technik-Zauberer. Wie viel verstehen Sie privat davon?
Nichts! Die Requisiten und Grafiken im Film sind wie immer brillant, beispielsweise die Maschine, mit der sich die Masken herstellen lassen. Ich muss aber nur so tun, als würde ich das alles bedienen können.
In Wirklichkeit sitzen Sie also nicht den ganzen Tag vorm Computer?
Ich bin ein Fan von Twitter, und wann immer ich kann, twittere ich etwas. Das kann interessant sein, denn du musst dich schon bemühen, unterhaltsam zu sein, um deine Anhänger bei der Stange zu halten. Gleichzeitig ist Twitter auch ein tolles Promo-Instrument, um auf deinen neuen Film aufmerksam zu machen.