Nach elf Jahren Diskussion werden in Grünbühl neue Häuser gebaut. Foto: dpa

Die ehemaligen BIMA-Häuser in Ludwigsburg werden Neubauten weichen. Im Herbst werden die Pläne öffentlich ausgelegt.

Ludwigsburg - Gut Ding braucht Weile. So könnte man die Planung rund um die einstigen BIMA-Wohnblocks im Ludwigsburger Stadtteil Grünbühl überschreiben: Zunächst dauerte es elf Jahre von der ersten Überlegung für eine Neukonzeption bis zum Aufstellungsbeschluss.Dieser wurde jetzt vom Bauausschuss beschlossen. Bis alles gebaut sein wird, werden indes noch einmal zehn bis 15 Jahre ins Land gehen, sagt Andreas Veit, Geschäftsführer der Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL). Und er stellte auch gleich klar: „An uns liegt das nicht, das ist der Wunsch der Bewohner dort.“ Diese möchten nur einmal umziehen, also müssten Abbruch und Neubau gestaffelt werden.

Was die Menschen in den zurzeit 210 Haushalten im Quartier zwischen Oder-, Elbe-, Weichsel- und Neiße-Straße wollen, hat die WBL in einer eingehenden Befragung ermittelt. Demnach ist der durchschnittliche Bewohner der in den sechziger Jahren erbauten Blocks, die die Stadt 2013 der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) abgekauft hat, 55 Jahre alt, lebt dort seit Jahrzehnten und will auch weiterhin dort bleiben. Auf dem normalen Wohnungsmarkt hätten die meisten Bewohner keine Chance, meinte Veit. Dazu seien die Einkommen zu gering.

Darum möchte die WBL mit einem Mix aus je einem Drittel Eigentumswohnungen, regulären Mietwohnungen und preisgedämpften Wohnungen an den Start gehen. Um preisgünstige Wohnungen schaffen zu können, muss sehr viel dichter als bisher gebaut werden. Vorgesehen ist der Bau von 430 Wohneinheiten. Und zwar unter anderem in einer Reihe von bis zu achtgeschossigen Gebäuden entlang der Neißestraße sowie fünf- bis sechsgeschossigen Häusern an der Oderstraße.

Das hätte die SPD-Fraktion gern verhindert. Deren Sprecherin Margit Liepins wünschte sich, die sechsgeschossigen Bauten an der Oderstraße an die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite anzupassen, also auf vier Geschosse herunterzugehen. Doch der Antrag wurde abgelehnt.

Das Projekt sei möglicherweise zu groß für die WBL, meinte Reinhold Noz (CDU). Darum sei es sicher hilfreich, private Bauträger mit einzubinden. WBL-Chef Veit widersprach: „Wir haben genug Erfahrung, wir kriegen das hin.“ Im Herbst werden die Pläne öffentlich ausgelegt. Außerdem soll es dann auch eine Informationsveranstaltung für die Anwohner geben.