Der Flugverkehr ist Klimaschützern ein Dorn im Auge – an diesem Samstag wollen sie zum Stuttgarter Flughafen kommen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Klimaschützer der Letzten Generation haben dem Festkleben auf der Straße abgeschworen. An diesem Samstag soll bundesweit eine neue Protestform starten. In Stuttgart soll das am Flughafen sein.

An der Straße festgeklebte Hände und Blockaden von Kreuzungen sollen der Vergangenheit angehören. Das hat die Letzte Generation vor einigen Wochen angekündigt. Die Gruppe, die in den vergangenen zwei Jahren immer wieder mit umstrittenen Aktionen für den Klimaschutz getrommelt hat, will ihre Proteste auf breitere Beine stellen und dafür andere Aktionsformen wählen. Sie nennt dabei das Stichwort „ungehorsame Versammlungen“.

Startschuss soll bundesweit in zehn Städten an diesem Samstag, 16. März, sein – jeweils um 12 Uhr. Auch Stuttgart steht auf der Liste. Was unter der neuen Aktionsform genau zu verstehen ist, wird sich wohl erst dann herausstellen. Der Ort in der Stuttgarter Region steht aber inzwischen fest: Es handelt sich um den Flughafen.

Sowohl beim Stuttgarter Ordnungsamt als auch bei der für den Airport zuständigen Stadt Leinfelden-Echterdingen liegen bisher keine Anmeldungen für Demonstrationen oder sonstige Aktionen an diesem Tag vor. Auf den Fildern hat man aber sehr wohl mitbekommen, „dass es im Internet einen Aufruf zu einer Versammlung mit Treffpunkt Flughafenstraße gibt“, sagt ein Sprecher der Stadt Leinfelden-Echterdingen. Dieser Hinweis taucht inzwischen auch bei der Letzten Generation selbst auf.

Die will nicht groß öffentlich für die Versammlung werben, bestätigt die Pläne jedoch. Was auch immer passiere, betont ein Sprecher, es werde sich von der Vergangenheit unterscheiden. Mit Versuchen etwa, auf das Rollfeld zu gelangen oder den Flughafen lahmzulegen, dürfte deshalb eher nicht zu rechnen sein. Die neue Protestform sei nicht auf Störung ausgelegt, sondern auf Dialog ausgerichtet und darauf, mehr Menschen mitzunehmen und zu aktivieren, sich dem Protest anzuschließen.

Eher eine Demonstration?

Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer da letztlich zu erwarten sind, ist offen. Bei den bisherigen Aktionen hatten immer nur kleine Gruppen punktuell auf sich aufmerksam gemacht. Ob die neue, eher einer Demonstration ähnelnde Protestform mehr Menschen mobilisiert, bleibt abzuwarten. Eine Sprecherin des Flughafens teilt mit, man wisse von den Plänen. Einschätzen könne man sie bisher nicht, da es sich ja um die erste Aktion im Rahmen der neuen Strategie der Letzten Generation handle. Man behalte die Entwicklung im Auge.