Bereit für große Sprünge: David Nopper Foto: Baumann

Der Meßkircher David Nopper gehört zu den größten Hochsprungtalenten Deutschlands – und hat in der Hallensaison Großes vor

Stuttgart - Große Sportler zeichnet es aus, zum wichtigsten Zeitpunkt ihre beste Leistung abrufen zu können. David Nopper hat diese Fähigkeit bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft unter Beweis gestellt. Der Hochspringer überquerte im vergangenen Juli in Ulm 2,21 Meter und steigerte damit seine persönliche Bestleistung um einen Zentimeter. Das reichte für Platz zwei hinter dem Sieger Martin Günther – es war Noppers bisher größter Erfolg.

Spätestens an diesem Tag hat sich der 19-Jährige in der nationalen Spitze etabliert, mit 2,21 Metern liegt Nopper auf Platz fünf der Bestenliste 2014. Doch das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. „David ist der talentierteste Hochspringer in Baden-Württemberg. Er hat die besten Voraussetzungen, um sich in der Elite zu behaupten“, sagt sein Trainer Steffen Hertel.

Gemeinsam mit Tobias Poyte (Aschheim) und Falk Wendrich (Wattenscheid) ist Nopper eine der drei größten Nachwuchshoffnungen auf eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Hochsprungs. Als einzige Nation hat Deutschland drei U-20-Springer, die bereits 2,20 Meter überquert haben. Die Hoffnung auf einen zukünftigen männlichen Weltklasseathleten, sie ist da. Das bisher letzte internationale Edelmetall holte Raul Spank mit der Bronze-Medaille bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin.

Auf solche Ziele arbeitet auch Nopper hin. In der fünften Klasse kam er bei „Jugend trainiert für Olympia“ erstmals mit der Leichtathletik in Kontakt. Nachdem er sich zunächst im Mehrkampf, im Weitsprung und im Kugelstoßen versuchte, spezialisierte er sich im Jahr 2010 auf den Hochsprung.

„Ich mag es, meine Grenzen auszukosten. Und die liegen im Hochsprung am höchsten“, sagt Nopper, dem seine Körpergröße von 2,01 Metern einen Vorteil beschert. „Der Körperschwerpunkt liegt höher. Und beim Hochsprung geht es darum, diesen über die Latte zu bringen“, sagt er.

Nach seinem Abitur zog er 2013 nach Bad Cannstatt, um am dortigen Bundes-Olympia-Stützpunkt trainieren zu können. Zwar startet der gebürtige Meßkircher für die LAV Stadtwerke Tübingen, in der Universitätsstadt ist er aber nur selten. „Ich habe in Stuttgart perfekte Bedingungen“, sagt Nopper und bezieht sich damit auf Landestrainer Hertel, die Infrastruktur sowie die medizinische Betreuung. Um sich voll dem Sport widmen zu können, hat er sein Informatik-Studium abgebrochen.

Zu Beginn der Hallensaison will Nopper wieder voll angreifen. Dazu trainiert er in der Vorbereitung mindestens sechsmal pro Woche. Auf dem Programm stehen dann Krafttraining für die Beine, verschiedene Bodenturneinheiten und Techniktraining. „Er ist groß, hat ordentlich Dampf im Fuß und ein gutes Gespür für den Sprung. Aber vor allem zeichnet ihn aus, dass er im Training Erlerntes schnell im Wettkampf umsetzen kann“, sagt Hertel. „Ich kann mich überall verbessern“, sagt Noppe, „ die Sprungkraft und die Stabilität lassen sich noch steigern, auch die Technik ist nie ausgereift. Wenn ich hier in jeder Kategorie noch ein paar Zentimeter drauf packe, kann es weit nach oben gehen.“