Der Rohbau des neuen Landratsamts an der AOK-Kreuzung in Waiblingen ist fast komplett. Im Januar soll das Richtfest gefeiert werden. Foto: Frank Rodenhausen

Der Neubau des Landratsamts am Alten Postplatz in Waiblingen kommt voran. Doch die Auswirkungen des Ukrainekriegs und die sonstigen Entwicklungen in der Baubranche spiegeln sich bei den aktuellen Vergaben wider.

An dem Gebäudekomplex am Alten Postplatz wird zurzeit das leicht nach innen versetzte vierte Obergeschoss montiert. Im Unter- und Erdgeschoss werden bereits die Fenster installiert, und es wird mit dem Innenausbau begonnen. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau des neuen Landratsamtsgebäudes am Alten Postplatz komplett sein. Im Januar wollen die Verantwortlichen das Richtfest feiern.

Es droht ein Zeitverzug von vier Monaten

Die Bauarbeiten seien weiterhin im vollen Gange und verliefen „grundsätzlich planmäßig“, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung. Doch vollständig rund läuft es offenkundig nicht. So habe ein drohender größerer Zeitverzug durch „verschiedene Projektoptimierungen“ zwar begrenzt werden können, aber der zuletzt anvisierte Fertigstellungstermin wird wohl nicht gehalten werden können, räumt die Behörde ein. Voraussichtlich vier Monate wird man am Ende wohl noch draufschlagen müssen. Gerechnet wird nun mit einem Einzug der Mitarbeiter im ersten Quartal 2025.

Die Bauzeitverzögerungen seien insbesondere auf das „Gewerk Rohbau“ zurückzuführen. Doch auch aktuell machen sich die Auswirkungen des Ukrainekriegs und sonstiger Entwicklungen auf die Baubranche an der Baustelle zwischen dem Stammhaus und der AOK-Kreuzung bemerkbar. So wurde etwa die im November ausgeschriebene Leistung „Schlosser 3 – Treppe“ wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben, weil die eingereichten Angebote das Budget deutlich überschritten hatten. Nun will man versuchen, mittels einer sogenannten freihändigen Vergabe bessere Konditionen einzuholen.

Zuletzt erhöhtes Budget reicht wohl aus

Zudem wurde auch die parallel laufende Ausschreibung für die Gestaltung der Außenanlagen zurückgezogen. Es sei festgestellt worden, dass diese besser auf das Konzept des Erweiterungsbaus abgestimmt werden müssten. Insbesondere das Thema „Wegeführung/Kundenleitsystem“ müsse noch einmal überarbeitet werden. Um Zeitverzögerungen zu vermeiden, wurde die Verwaltung mit der Neuvergabe ermächtigt, sofern das Ausschreibungsergebnis das bisherige Budget dafür nicht um mehr als 30 Prozent übersteigt.

Unter dem Strich erhöhen sich die Baukosten laut Angaben der Verwaltung aufgrund geänderter Vergabeverfahren sowie Nach- und Änderungsanträgen um 360 000 Euro. Stand jetzt geht man von Gesamtkosten in Höhe von 64,85 Millionen Euro und damit einer Budgeterhöhung um 0,6 Prozent aus. Mit den aktuellen Vergaben sind nun allerdings rund 95 Prozent der Leistungen vertraglich fixiert, sodass die im April 2022 prognostizierten erhöhten Baukosten von rund 66 Millionen Euro aller Voraussicht nach nicht überschritten werden.